In Swinemünde (Świnoujście) soll ein neues Containerterminal entstehen. Die deutsche Gemeinde Heringsdorf auf der Insel Usedom prüft rechtliche Schritte dagegen.
Polen will das Terminal bis 2028 in Betrieb nehmen. Geplant ist der Umschlag von bis zu 2 Mio. TEU pro Jahr. Dabei sollen jeweils zwei Schiffe gleichzeitig abgefertigt werden, eines mit 400 m Länge und eines mit 200 m Länge.[ds_preview]
Wie verschiedene Medien berichten, bereitet die Usedomer Gemeinde, die knapp 10 km von dem polnischen Swinemünde entfernt ist, nun rechtliche Schritte gegen den Bau des Terminals vor. Die Bürgermeisterin von Heringsdorf, Laura Isabelle Marisken, habe einen polnischen Anwalt beauftragt, »die vollständige Einsicht in die Verwaltungsakten im Zusammenhang mit dem Bau des Containerhafens in Swinemünde zu beantragen und die deutsche Gemeinde zum polnischen Genehmigungsverfahren zuzulassen.«
Die Usedomer Gemeinde befürchtet offensichtlich negative Auswirkungen auf die Umwelt und den wichtigsten Wirtschaftszweig, den Tourismus. Sie lehnen das Bauprojekt ab, obwohl die polnische Regierung beschlossen hat, die deutschen Seegewässer zu umgehen und eine neue Zufahrtsfahrrinne auszuweisen.
Erste Pachtverträge für Swinemünde unterzeichnet
Erst vor Kurzem wurde bekanntgegeben, dass Deme und QTerminals in das Tiefwasser-Containerterminal einsteigen wollen. Es wurde ein Vertrag mit der Hafenbehörde von Stettin (Szczecin) und Swinemünde dazu unterschrieben. Diesem zufolge haben Deme Concessions und QTerminals haben einen Vorvertrag über die 30-jährige Pacht eines Grundstücks im Außenhafen von Swinemünde geschlossen, wo sie einen Tiefwasser-Containerterminal finanzieren, bauen und betreiben dürfen.
Der Hafenbehörde zufolge soll das Terminal den »höchsten« Sicherheits- und Umweltstandards entsprechen und neue dauerhafte Arbeitsplätze in der Region schaffen. Marktanalysen und Studien unabhängiger Experten würden zeigen, dass ein Terminal im Außenhafen von Świnoujście im südwestlichen Teil der Ostsee dringend benötigt werde, um die wachsende Nachfrage nach Containern zu bedienen. Langfristige Wachstumsaussichten des Seecontainerverkehrs und des Containerumschlags in der Ostsee würden die Notwendigkeit eines solchen Terminals bestätigen, so die Hafenbehörde.