Car Carrier, Autofrachter, Wallenius Wilhelmsen
© Wallenius Wilhelmsen

Der globale Seehandel mit Autos erholt sich, wie stark gestiegene Frachtraten für Car Carrier und ein wachsendes Orderbuch zeigen.

Das Volumen des Seehandels mit Automobilen auf dem Seeweg lag noch zu Beginn des Jahres 2022 deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau, was auf erhebliche Störungen in der Autoproduktion zurückzuführen war, die durch schwerwiegende Unterbrechungen der Lieferketten und Komponentenknappheit in wichtigen Regionen verursacht wurden. Dank erheblichen Fortschritten in den letzten Monaten dreht sich der Wind aber.

Seitdem haben sich laut Daten von Clarkson Research beispielsweise die Zeitcharterraten für einen Car Carrier mit einer Kapazität von 6.500 CEU mehr als verzehnfacht. Selbst im Vergleich zum vorherigen Höchststand von 52.500 $/Tag im Juni 2008 haben sich die Raten auf 110.000 $/Tag mehr als verdoppelt. Die Raten verharren nun schon seit mehr als sechs Monaten auf diesem Niveau.

Die Flotte ist stark konzentriert, auf die fünf größten Eigner (einschließlich Schwester- und Tochtergesellschaften) entfallen rund 45 % der weltweiten Autotransportkapazität. Der größte Eigner mit 74 Schiffen (543.000 CEU) ist Wallenius Wilhelmsen, gefolgt von Ray Carriers (355.000 CEU). Es folgen die japanischen Reedereien Mitsui OSK Lines (323.000 CEU), NYK Line (311.000 CEU) und K-Line (280.000 CEU).

Charterraten Car Carrier August 2023 ISL

Nach Jahren der geringen Investitionen im Segment Car Carrier sehen Analysten wie Clarkson Platou Securities in den kommenden Jahren einen steigenden Bedarf an neuen Schiffen. Unter anderem wird der verstärkte Fokus auf neue Umweltvorschriften die notwendige Flottenerweiterung zusätzlich prägen.

Nach einer Gesamtauftragsaktivität von 37 Schiffen mit einer Gesamtkapazität von 259.450 CEU im Jahr 2021 wird sich die Zahl der neu bestellten Autofrachter im Jahr 2022 auf 76 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 576.000 CEU fast verdoppeln, die alle LNG-fähig sein werden. Darüber hinaus kamen im ersten Halbjahr 2023 weitere 48 Einheiten mit einer Kapazität von 400.000 CEU hinzu.

Die Jahresergebnisse der Häfen, die ihre Umschlagergebnisse veröffentlichen, deuten nach Angaben des Bremer Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ebenfalls auf eine spürbare Erholung hin, nach außergewöhnlich schwierigen Jahren, die von der Covid-19-Pandemie geprägt waren, mit einem deutlichen Anstieg des weltweiten Autoumschlags in führenden Häfen.

»Insgesamt lässt sich feststellen, dass die sich verbessernde Versorgungslage in der Automobilindustrie dazu führt, dass die Produktionsmengen wieder konstanter werden und sich insbesondere die großen Exporthäfen auf eine konstante Auslastung einstellen können«, so das ISL.