Container, Symbolbild für Frachtraten, Seefracht und Reedereien
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Die chinesischen Feiertage der »Golden Week« liegen nur noch fünf Wochen entfernt. Doch die Linienreedereien halten sich bislang mit Ankündigungen zu Kapazitätsreduktion zurück, obwohl wie jedes Jahr mit geringerer Nachfrage gerechnet werden muss.

Üblicherweise greifen die Reedereien auf Abfahrtsstreichungen zurück, um das Angebot zu steuern. In diesem Jahr haben die Reedereien jedoch bisher keine nennenswerten Kapazitätsreduzierungen angekündigt. [ds_preview]

»Betrachtet man die aktuellen kombinierten Transpazifik-Kapazitätsreduzierungen für den vierwöchigen Zeitraum der Goldenen Woche (gezählt als Goldene Woche plus die folgenden drei Wochen), so haben die Reedereien eine Kapazitätsreduzierung von nur 3,0 % geplant, verglichen mit einer Reduzierung von 12,4 % im Jahr 2019 und dem Durchschnitt von 2017-2019 von 10,0 %«, erklärt das Marktanalyseunternehmen Sea-Intelligence.

»Bei einer Einzelbetrachtung werden 3,7 % an der Asien-Nordamerika-Westküste und 2,2 % an der Asien-Nordamerika-Ostküste abgebaut; beide Zahlen sind die niedrigsten im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie«, heißt es.

Nicht mehr viel Zeit vor Golden Week

Golden Week 2023 Sea-Intelligence

Vergleicht man die aktuellen prozentualen Kürzungen und bringt sie auf das Niveau vor der Pandemie, dann müssten zehn bis 13 zusätzliche Abfahrten im Fahrtgebiet Transpazifik und sechs bis zehn zusätzliche Abfahrten auf der Strecke Asien-Europa gestrichen werden, um an das Level von 2019 zu kommen. Da die Golden Week nur noch fünf Wochen entfernt ist, bleibt den Reedereien nicht mehr viel Zeit, um weitere Leerfahrten anzukündigen. Denn je näher die Feiertage rücken, desto weniger Zeit bleibt den Verladern für die Planung von Ausnahmeregelungen. Und die Unzufriedenheit der Verlader ist aufgrund der Frachtraten und des Ausbleibens der versprochenen Schiffszuteilung in den letzten Jahren bereits groß.

»Darüber hinaus könnte man argumentieren, dass angesichts der lauen Nachfrage in der Hochsaison die Blanked Sailings, die erforderlich sind, um den Markt stabil zu halten, über das hinausgehen müssten, was in den Jahren 2017-2019 gemacht wurde«, so Sea-Intelligence. So würden sie Reedereien ab Oktober bei der Kapazitätssteuerung noch mehr unter Druck geraten.