Am gestrigen Sonntag koordinierten die Seenotretter eine groß angelegte Suche nach einem vermisstem Segler auf der Ostsee.

An der Suche nach dem Vermissten waren Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sowie zahlreiche Schiffe, Boote und zwei Hubschrauber beteiligt. [ds_preview]

Sie suchten ein Seegebiet zwischen Boltenhagen und Travemünde ab. Am späten Nachmittag musste die Suche erfolglos eingestellt werden.

Seenotretter senden »Mayday Delay«

Gegen 13.45 Uhr erhielt die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, die Meldung, dass auf der Ostsee nahe der Ansteuerung Travemünde ein Mann (55) über Bord einer Segelyacht gefallen ist. Die an Bord zurückgebliebene Frau (39) hatte den Notruf abgesetzt. Die beiden Niedersachsen waren von Boltenhagen nach Travemünde unterwegs.

Die Seenotretter sendeten ein »Mayday Relay« aus, um die gesamte Schifffahrt in dem Seegebiet um erhöhte Aufmerksamkeit und Hilfe zu bitten. Sie leiteten sofort eine groß angelegte Suche ein. Der Seenotrettungskreuzer »Felix Sand« von der Station Grömitz führte als Einsatzleiter vor Ort (On-Scene Co-ordinator, OSC) alle Einheiten.

Neben ihm und den beiden Seenotrettungsbooten »Erich Koschubs« von der Station Travemünde und »Heinrich Wuppesahl« von der Station Neustadt, dem Wasserschutzpolizeiboot »Habicht« und – in Strandnähe – Booten der DLRG, der DRK-Wasserwacht und der Berufsfeuerwehr Lübeck, nahmen die Seenotretter zahlreiche Sportboote in die Suche auf. Insgesamt beteiligten sich 21 Schiffe und Boote.

Unterstützung aus der Luft

Aus der Luft unterstützten ein Such- und Rettungshubschrauber der Marineflieger und der Zivilschutzhubschrauber »Christoph 12« des Bundesinnenministeriums die Suche. Der SAR-Hubschrauber befand sich aufgrund einer Übung mit den Seenotrettern in der Hohwachter Bucht bereits in der Luft und war den Angaben zufolge innerhalb kürzester Zeit vor Ort.

Die beteiligten Einheiten fuhren das von den Seenotrettern festgelegte und immer wieder aktualisierte Suchgebiet systematisch ab. Im Einsatzgebiet herrschten nordöstliche Winde um drei Beaufort, gute Sicht und etwa ein halber Meter Seegang bei einer Wassertemperatur von 18 Grad Celsius. Rettungsschwimmer der DLRG gingen an Bord der Segelyacht und unterstützten die unter Schock stehende Seglerin dabei, das Boot nach Travemünde zu bringen.

Die Suche wurde gegen 17 Uhr bis zum Eintreffen neuer Erkenntnisse eingestellt, so die DGzRS. Die Wasserschutzpolizei habe die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen.

Der Seenotrettungskreuzer »Felix Sand« koordinierte die Suche der Seenotretter
Der Seenotrettungskreuzer »Felix Sand« koordinierte die Suche