Die Ukraine fordert nach dem jüngsten Angriff eines russischen Kriegsschiff auf einen türkischen Frachter entschiedene Maßnahmen von der internationalen Staatengemeinschaft.

Aus dem Außenministerium der Ukraine gab es heute ein Statement, in dem das »provokative« russische Vorgehen verurteilt wird.[ds_preview]

Gleichzeitig forderte Kiew entschlossene Gegenmaßnahmen der internationalen Gemeinschaft. Gestern hatte das russische Patrouillenschiff »Wassili Bykow« nach Angaben der russischen Regierung »Warnschüsse« auf den türkischen Frachter »Sukru Okan« abgegeben. Moskau erklärte am Sonntag, das Patrouillenschiff habe auf das unter der Flagge Palaus fahrende Schiff geschossen, nachdem der Kapitän des Schiffes nicht auf die Aufforderung reagiert hatte, für eine Inspektion anzuhalten, wie die Nachrichtenagentur reuters berichtet.

Man werde alle Schiffe, die sich ukrainischen Häfen nähern, als potenzielle Militärschiffe behandeln, so die wiederholte Erklärung nachdem Russland im vergangenen Monat das Getreide-Abkommen für eine sichere Durchfahrt von Schiffen mit ukrainischem Getreide einseitig aufgekündigt hatte.

Die »Sukru Okan« war auf dem Weg zum Hafen von Izmail, das ukrainische Außenministerium verurteilte das Vorgehen heute »aufs Schärfste«. Kiew bezeichnete den Vorfall als grobe Verletzung des Völkerrechts und »als Beispiel für Russlands vorsätzliche Politik der Gefährdung der Freiheit der Schifffahrt und der Sicherheit der Handelsschifffahrt im Schwarzen Meer«.

Ukraine fordert entschiedene Maßnahmen

In dem Statement wird die internationale Gemeinschaft aufgerufen, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um die Handlungen der Russischen Föderation zu unterbinden, die die friedliche Durchfahrt von Schiffen durch das Schwarze Meer behindern. Frachtschiffen wurde geraten, ihren Kurs anzupassen, um das Risiko einer russischen Einmischung zu minimieren.

»Um Provokationen zu vermeiden, empfehlen wir den Kapitänen von Schiffen, die von/nach ukrainischen Häfen fahren, so nah wie möglich an der Küste des nordwestlichen Teils des Schwarzen Meeres zu fahren, durch die Hoheitsgewässer der Türkei, Rumäniens und Bulgariens«, twitterte der stellvertretende Premierminister Oleksandr Kubrakov.

Der Vorfall werfe einen Schatten auf die Pläne für einen »humanitären Korridor« im Schwarzen Meer, durch den Frachtschiffe befreit werden sollen, die seit Ausbruch des Krieges in den ukrainischen Häfen festsitzen. Die Ukraine hat mit der Registrierung von Schiffen begonnen, die den Korridor nutzen wollen.