RoRo Schwergut Verladung AHB
Die »Charlie« von dship Carriers nimmt bei Heuer Logistics in Bremerhaven sieben Krane plus 111 Zubehörteile für Australien an Bord © Atlantik Hafenbetriebe (AHB)
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In der Seestadt suchen Speditionen, Stauereien und Umschlagbetriebe angesichts knapper RoRo-Kapazitäten nach Alternativen für die Verschiffung von »High & Heavy«-Gütern.

Ein Rückstau an »High & Heavy«-Ladung in den RoRo- und Autoverladehäfen bringt den Projekt- und Schwergut-Reedereien zusätzliches Geschäft am europäischen Kontinent. Da Kunden nicht länger auf Laderaum bei den Auto-Carriern warten wollen, geht derzeit vermehrt rollendes Schwergut auf Mehrzweckfrachter mit eigenen Kränen. In Bremerhaven gab es diesen Monat bereits zwei entsprechende Verladungen, eine dritte steht unmittelbar bevor. [ds_preview]

Vergangene Woche verlud die Spedition UTC Overseas gemeinsam mit der Stauerei Atlantik Hafenbetriebe, dem Umschlag- und Lagereiunternehmen Heuer Logistics und der Projekt-Reederei Dship Carriers sieben Autokrane samt Zubehör. Die 2.200 Frachttonnen umfassende Partie wird mit dem 12.000-Tonner »Charlie« nach Port Kembla in Australien gebracht.

»Nach unserer Einschätzung wird sich die weltweite RoRo-Situation bis zum ersten oder zweiten Quartal 2024 nicht entspannen. Es müssen weiter Alternativen angeboten werden«, erklärte Nina Meier, Exportmanagerin bei UTC Overseas in Bremen.

RoRo-Schiffsraum Richtung Australien besonders knapp

Auf den Routen nach Australien sei RoRo-Schiffsraum besonders eng aufgrund der seit diesem Jahr laufenden Importkontrollen in Zusammenhang mit neuen Hygienebestimmungen zum Schutz der Biosphäre. So sei für die betreffende Ladung bis Jahresende keine RoRo-Buchung möglich gewesen. Die Verladung im »Lift on-Lift off«-Verfahren mit der »Charlie« am Liegeplatz von Heuer Logistics soll zwar operativ aufwendiger gewesen sein als im rollenden Verfahren. »Es hat aber alles problemlos geklappt«, stellte Meier fest.

Bereits Anfang August hatte die Projektspedition Deugro eine noch größere Partie von 5.300 Frachttonnen – Mobil- und Raupenkräne von Liebherr – zusammen mit der BLG Logistics auf das Charterschiff »Industrial Emma« (7.760 tdw) zur Abfahrt in die USA geladen. Eine zweite solche Verschiffung plant Deugro bereits in der kommenden Woche am BLG-Autoterminal in Bremerhaven. (mph)