Heute morgen haben zwei Fischer in der Deutschen Bucht einen Notruf abgesetzt. Sie hatten sich gerade von ihrem lichterloh brennenden Kutter in eine Rettungsinsel gerettet. 

Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben die zwei Fischer aus der Rettungsinsel geborgen. Das Achterdeck des in Büsum beheimateten Fischkutters brannte zu diesem Zeitpunkt in voller Ausdehnung.[ds_preview]

Kurz vor halb fünf heute Morgen hatten die Fischer ihren 18 m langen Kutter verlassen müssen. Sie befanden sich vor der Dithmarscher Küste in der Nähe des Fahrwassers Süderpiep südlich der Sandbank Tertiussand vor Anker.

DGzRS empfängt ungefähre Notmeldung des Fischkutters

Der Fischkutter brannte lichterloh vor der Dithmarscher Küste, DGZRS
Als die DGzRS den Notruf erhielt, brannte der Fischkutter lichterloh 

Die beiden Fischer wurden vom Feuer im Schlaf überrascht. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits das Achterdeck des Fischkutters in Brand. Es gelang ihnen der DGzRS zufolge noch gerade, die Rettungsinsel auszulösen und den Kutter zu verlassen. Über ein Handfunkgerät sendeten die Fischer einen Notruf aus, der auf dem in Büsum stationierten Seenotrettungskreuzer »Theodor Storm« jedoch nur teilweise zu verstehen war, so die Retter.

Die Verkehrszentrale »Westcoast Traffic« der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nahm den Notruf ebenfalls auf und konnte die ungefähre Notmeldung des Fischkutters an die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, übermitteln. Der Seenotrettungskreuzer lief sofort aus. Die Seenotretter baten alle im Revier befindlichen Schiffe ebenfalls um sofortige Unterstützung.

Bereits um 4.45 Uhr hatten die Seenotretter Sichtkontakt mit dem brennenden Fischkutter. Die Fischer zündeten eine Handfackel, so dass die Seenotretter auf der »Theodor Storm« die Position der Rettungsinsel in der Dunkelheit sofort wahrnahmen.

Der Seenotrettungskreuzer setzte sein Arbeitsboot »Nis Puk« aus. Mit ihm retteten die Seenotretter die beiden Fischer aus der Rettungsinsel. Die »Theodor Storm« brachte die beiden Fischer nach Büsum, von wo aus sie zur Sicherheit vom Landrettungsdienst ins Krankenhaus gebracht wurden. Die beiden Männer sind unverletzt.

Weitere Einheiten, unter anderem der Seenotrettungskreuzer »Hermann Marwede« der Station Helgoland und das Einsatzschiff der Bundespolizei »Neustadt«, unterstützen die Brandbekämpfung für den Büsumer Fischkutter. Die Koordinierung der weiteren Maßnahmen hat um 5.45 Uhr das Havariekommando übernommen.

Bundespolizei übernimmt

Die »Hermann Marwede« verfügt über eine leistungsstarke Feuerlöschanlage
Die »Hermann Marwede« war an dem Einsatz beteiligt

Ein Team der Feuerwehr Cuxhaven ist bei dem etwa 18 m langen Fischkutter. Die Einsatzkräfte sind mit einem Hubschrauber der Marine auf die »Hermann Marwede« gebracht worden.

Die »Neustadt« der Bundespolizei hat die Funktion des On-Scene-Coordinators übernommen. Außerdem ist das Mehrzweckschiff »Mellum« der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung auf dem Weg zum Einsatzort.

Das Wetter war zum Zeitpunkt des Unglücks ruhig bei Wind aus Nordost mit drei Beaufort.