Marine, Tanker, NVL, Lürssen
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Auf der zur Papenburger Meyer-Gruppe gehörenden Neptun-Werft in Rostock wird heute der erste von zwei neuen Marine-Tankern auf Kiel gelegt.

Der 173 m lange Marinebetriebsstoffversorger der Klasse 707 wird für die Kraftstoffversorgung anderer Schiffe auf hoher See eingesetzt. Die Schiffe verfügen über eine 42-köpfige Stammbesatzung, die aber um 23 Personen aufgestockt werden kann. [ds_preview]

Lürssen kooperiert bei Tankern mit Meyer Werft

Die Flottentanker werden nach Werftangaben imstande sein, beidseitig und damit zwei Schiffe parallel zu betanken. Gebaut werden die Schiffe unter Federführung der Bremer Naval Vessels Lürssen Group in Kooperation mit der Meyer-Werft. Der Marine sollen die Versorger ab 2025 zur Verfügung stehen.

Das Projekt war lange Gegenstand intensiver Debatten. Der Auftrag an die Lürssen-Gruppe – Kasko-Bau bei der zur Meyer-Gruppe gehörenden Neptun Werft – hatte zudem Fragen bezüglich der Kosten von 870 Mio. € aufgeworfen, wodurch der Bundesrechnungshof und das Verteidigungsministerium im vergangenen Jahr noch einmal eine Prüfung angesetzt hatten.

Neue Tanker sollen Einsatzspektrum vergrößern

Anders als ursprünglich geplant, hatte es keine europaweite Ausschreibung gegeben, nachdem die Vergabe der MKS 180-Projekts an Damen für Proteste gesorgt hatten. Stattdessen hatte das BAAINBw mehrere deutsche Werften zur direkten Abgabe eines Angebots aufgefordert. Auch die Spezifikationen waren noch einmal angepasst worden. So waren das ursprünglich geforderte Ladevolumen auf 12.000 m³ und die geforderte Geschwindigkeit auf 18 kn abgesenkt worden. Die Reichweite liegt bei 8.000 sm.

Mit 173 m Länge und 20.000 t Verdrängung sind die Tanker der Klasse 707 dennoch deutlich größer als die beiden Einheiten der »Rhön«-Klasse (Klasse 704, 15.000 t). Die Neubauten sind gegen den Einsatz von ABC-Kampfstoffen geschützt, besitzen ein Flugdeck für Hubschrauber. Mit den verbauten Ballastwasser-Aufbereitungsanlagen und moderner Abgasnachbehandlung können die Doppelhüllen-Schiffe entsprechend aktueller Umweltstandards betrieben werden.