Der RWE-Konzern gibt den Startschuss für die Bauarbeiten auf See: Für den 1,4-Gigawatt-Windpark »Sofia« haben die Arbeiten für die Unterwasserinfrastruktur begonnen.

Die RWE-Arbeiten sind für den Windpark »Sofia« vorgesehen, die Unterwasserinfrastruktur soll den Windpark künftig mit der Nordostküste Großbritanniens verbinden.[ds_preview]

Das 170 m lange Prysmian-Schiff »Leonardo da Vinci« wird den ersten Abschnitt des Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabels (HGÜ-Kabel) verlegen, mit dem der im Windpark erzeugte Ökostrom zur britischen Küste transportiert und dort in das Verteilungsnetz eingespeist wird. Das Investitionsvolumen für »Sofia« beläuft sich auf mehr als 3 Mrd. £. Nach der Inbetriebnahme soll der Windpark genügend Ökostrom erzeugen, um rechnerisch den Bedarf von mehr als 1,2 Millionen britischen Haushalten zu decken.

Größtes Projekt für RWE

Sven Utermöhlen, CEO RWE Offshore Wind, bestätigte heute: »›Sofia‹ ist nicht nur das bisher größte Bauprojekt von RWE im Bereich der Erneuerbaren Energien, sondern auch das am weitesten von der Küste entfernte.«

13 Jahre intensiver Planung sowie die Zusammenarbeit mit Zulieferern führten nun zur  Verlegung des ersten Abschnitts des Exportkabels.

Der Offshore-Windpark »Sofia« entsteht auf der sogenannten Dogger Bank, 195 km vor der Nordostküste Großbritanniens und wird über eine Offshore-Konverterplattform verfügen. Von hier wird der erzeugte Strom über ein Hochspannungs-Gleichstrom-Exportkabel 220 km weit bis zum Festland nach Redcar, Teesside, transportiert. Seit Juni 2021 laufen in Teesside die Bauarbeiten an Land, um die Onshore-Konverterstation und den Kabelkorridor des Projekts zu errichten.

Die Bauphase auf See soll drei Jahre dauern. Zunächst werden zwei Abschnitte von je 130 km Exportkabeln parallel verlegt. Die Installation der beiden verbleibenden Abschnitte von je 90 km ist für 2024 geplant. Weitere wichtige Meilensteine sind die Ankunft der Offshore-Konverterplattform, die 2024 aus Batam, Indonesien, überführt werden soll sowie die Installation der 100 Monopile-Fundamente.

»Sofia« wird aus 100 Windkraftanlagen (SG 14-222 DD) des Herstellers Siemens Gamesa bestehen, mit einer Leistung von jeweils 14 MW. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant. Bei 44 der 100 Anlagen kommen recycelbare Rotorblätter zum Einsatz.

Tom Glover, RWE UK Country Chair, sagte heute: »Wir betreiben in Großbritannien bereits zehn Offshore-Windparks. Und Großbritannien bleibt für uns von großer strategischer Bedeutung.«

RWE ist nach eigenen Angaben der größte Stromerzeuger Großbritanniens und will bis 2030 bis zu 15 Mrd. £ brutto in neue grüne Technologien in Großbritannien investieren. Man sei an vier der sieben britischen Offshore-Windausbauprojekte sowie an zwei weiteren Offshore-Wind-Standorten auf der Dogger Bank beteiligt. Das Unternehmen prüft auch schwimmende Offshore-Windprojekte in Großbritannien, unter anderem in der Keltischen See.