Reeder, VDR, Präsidentin Gaby Bornheim
VDR-Präsidentin Gaby Bornheim
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Bei der 13. Nationalen Maritimen Konferenz hat der Verband Deutscher Reeder eine Ausbildungsinitiative für den Schifffahrtsstandort Deutschland angekündigt.

Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels in der maritimen Industrie Deutschlands hat der Verband Deutscher Reeder (VDR) auf der NMK ein klares Zeichen gesetzt: »Wir werden insgesamt mindestens 400 seeseitige und 200 landseitige Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen«, kündigte die Präsidentin des Reederverbandes, Gaby Bornheim, an. [ds_preview]

Der VDR hat das Jahr 2023 zum »Jahr der Ausbildung« ausgerufen. »Es wird wohl eher ein Jahrzehnt der Ausbildung«, sagte Bornheim auf der NMK. Die Bereitstellung der Ausbildungsplätze sei jetzt ein echter Meilenstein. »Wir müssen mit allen Beteiligten –  Sozialpartnern, Politik, Verwaltung und Ausbildungsstätten – zusammenarbeiten, um mehr junge Leute in maritime Berufe zu bringen.«

Reeder bekennen sich zur Dekarbonisierung

Mit ebenso hoher Priorität gehe die Reederschaft das Thema der Dekarbonisierung der deutschen Handelsflotte an. Einigkeit bestand auf der NMK, dass bei diesem Kraftakt Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen müssen, um die ambitionierten Ziele in der Praxis erreichen zu können.Die CO2-Emissionen sollen bis 2050 auf »Netto Null« reduziert werden.

»Die Dekarbonisierung unserer Flotten ist unser klarer Auftrag und eine wichtige Verpflichtung für zukünftige Generationen«, betont Bornheim. Der entscheidende Faktor wird dabei sein, dass alternative Treibstoffe künftig tatsächlich in ausreichender Menge und flächendeckend für die Schifffahrt zur Verfügung stehen. Hier sind nicht zuletzt Treibstoffhersteller und Häfen in der Pflicht, die nötigen Voraussetzungen für Produktion und Infrastruktur zu schaffen.

Reeder wichtig für maritime Resilienz

Am Beispiel Deutschlands zeige sich auch, wie wichtig ein eigener Zugang zu einer Handelsflotte für eine wirtschaftlich gesicherte Zukunft des Landes sei. Mittlerweile liefen mehr als 60% des deutschen Im- und Exports über den Seeweg. Ohne die Seeschifffahrt sei diese Versorgung nicht möglich.

»Unsere Schifffahrtsindustrie ist der Schlüssel zur maritimen Resilienz unseres Landes und zur globalen Konnektivität unserer deutschen Wirtschaft“, erklärte Bornheim weiter.