Am Bulkermarkt spielt die Musik weiter im Capesize-Segment. Tonnageengpässe im Atlantik sorgen für Auftrieb bei den Raten.
Eine erhöhte Befrachtungsaktivität bei geringem Tonnageangebot im Atlantik erzeugt weiteren Auftrieb am Bulker-Spotmarkt. Der Höhepunkt wurde zur Wochenmitte erreicht, anschließend ging es leicht abwärts. Trotzdem beendet der Baltic Dry Index die Handelswoche mit einem Plus von 111 bei 2046 Punkten. Der Markt befindet sich damit auf dem höchsten Niveau seit 15 Monaten.[ds_preview]
Die Durchschnittsrate der Capesize-Frachter im Zeitcharter-Trip-Business stieg bis Mittwoch auf fast 31.100 $/Tag, rutschte dann aber zurück unter die 30.000er Marke. Der Stand heute: 29.493 $/Tag. Das entspricht noch einem Anstieg von +7% auf Wochensicht. Wie in keinem anderen Segment macht den Befrachtern ein Mangel an Schiffsraum im Nordatlantik zu schaffen. Konsequenz: Für das laufende volumenstarke Ladungsgeschäft mit Eisenerz ex Brasilien und Bauxit ex Westafrika müssen zunehmend Großbulker aus dem Pazifik in Ballast aus dem Pazifik hergebracht werden. Wofür die Reeder natürlich entsprechende Aufschläge verlangen. Für »Fronthauls« vom Kontinent nach Fernost und Transatlantik-Trip zog das Index-Ratenniveau im Laufe der Woche am stärksten an. Nach einer leichten Korrektur pendelten sich die Levels heute bei 52.500 (Fronthaul) und 40.200 (Transatlantik-Rundreise) ein.
Geteilter Supramax-Markt
Die Panamax-Bulker verzeichneten einen stabilen Zustrom an Ladungen in Südamerika, im Nordpazifik und in Indonesien. Ihre Durchschnittsrate legte um +4,5% auf 14.738 $/Tag zu.
Für die Supramaxe war der Markt diese Woche geteilt zwischen einem starken Atlantik und einem etwas schwächelnden Pazifik. Vor allem im US-Golf, am Kontinent und an der Ostküste Südamerikas konnten die Reeder weitere Steigerungen durchsetzen. Das durchschnittliche Ratenniveau der Supras (10TC) erhöhte sich infolgedessen leicht um +1,5% auf 14.153 $/Tag.
Auch für die kleineren Handies war im Pazifik diese Woche nicht viel zu holen. Auch am Kontinent und im Mittelmeer zeigte der Ratentrend eher abwärts. Ein Gegengewicht dazu bildeten der US-Golf und vor allem die Ostküste Südamerikas, was unterm Strich aber nicht ausrichte, um den Marktdurchschnitt nach oben zu treiben. Für das Index-Typschiff mit 38.000 tdw Tragfähigkeit endet die Woche nahezu auf dem gleichen Level wie in der Vorwoche, bei 12.352 $/Tag.
VLCC profitieren am Chartermarkt für Rohöltanker
Am Chartermarkt der Rohöltanker profitierten die VLCC von einer gleichzeitig soliden Nachfrage im Persischen Golf sowie im US-Golf. Ihre durchschnittlichen Spoteinnahmen verbesserten sich um +9% auf 48.100 $/Tag. Für die Suezmaxe gab es ebenfalls deutlich mehr Geschäft im Persischen Golf. Darüber hinaus zog die Aktivität im Mittelmeer und im Schwarzen Meer weiter an. Dass die Nachfrage in Westafrika zurzeit eher dürftig ist, fiel da nicht sonderlich ins Gewicht. Das Spot-Level für die Suezmaxe stieg zur Vorwoche um 12% auf 57.800 $/Tag.
Im Aframax-Segment zeigen sich jetzt zunehmend Tonnageangepässe in der Nordsee, nachdem die vorangegangene Ratenschwäche viele Reeder veranlasst hat, ihre Schiffe aus der Region abzuziehen. Jetzt wo die Aktivitäten wieder zunehmen, geht es mit den Raten in der Nordsee wieder steil nach oben. Allerdings präsentieren sich auch die Befrachter im Mittelmeer sehr aktiv und buhlen um Tonnage. So schoss das durchschnittliche Spotniveau der Aframaxe auf Wochensicht um fast 47% auf 58.600 $/Tag in die Höhe. mph