Im Fall des untergegangenen Frachters »Verity« mit fünf Toten ermitteln jetzt die Hamburger Staatsanwaltschaft und das BSH. Die Unglücksursache ist weiter unklar.
12 sm südwestlich der Insel Helgoland waren am frühen Dienstagmorgen der 91 m lange Frachter »Verity« und der 191 m lange Bulker »Polesie« zusammengestoßen. Die kleinere »Verit« wurde dabei offenbar so schwer getroffen, dass sie binnen 20 min in den Nordsee versank. [ds_preview]
Fünf der sieben Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Ein Seemann wurde kurz nach dem Zusammenstoß tot geborgen, vier weitere gelten als vermisst. Die Suche nach Überlebenden war gestern eingestellt worden.
Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Hamburg wegen des »Verdachts auf fahrlässige Tötung und Gefährdung des Schiffsverkehrs«. Außerdem hat auch die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) Untersuchungen zur Unfallursache begonnen. Dies geschieht gemeinsam mit den beiden Flaggenstaaten Bahamas und Großbritannien.
Ursache für Havarie immer noch unklar
Noch ist völlig unklar, was an diesem Morgen geschehen ist. Die Kollision ereignete sich an einer Stelle, wo sich zwei viel genutzte Schifffahrtsrouten in der Deutschen Bucht kreuzen. Die »Verity« kam aus Bremerhaven und war auf dem Weg ins englische Immingham. Die »Polesie« war auf dem Weg von Hamburg nach La Coruna in Spanien.
Den Angaben zufolge wurden unter anderem Verkehrsdaten gesichert. Auch die 22 Besatzungsmitglieder der »Polesie«, die inzwischen in Cuxhaven liegt und die Kollision weitgehend unbeschadet überstanden hat, sollen eingehend befragt werden.
Die Umweltschäden halten sich aktuell in Grenzen. Nach Angaben des Havariekommandos in Cuxhaven, das den Rettungseinsatz koordiniert hatte, sind bislang rund 90 l Dieselkraftstoff aus dem Wrack der »Verity« ins Wasser gelangt. Das Wrack ist offenbar nicht auseinander gebrochen.
Das Havariekommando arbeitet derzeit an einer sogenannten Bergungsverfügung für die »Verity«. Der Eigentümer, ein polnisches Unternehmen, muss sich um die Bergung des Schiffes kümmern.