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Eine neue Studie hat ergeben, dass die Schifffahrtsbranche weiterhin ein »leichtes Ziel« für Cyberkriminelle ist und dass die Kosten der Angriffe und die Forderungen nach Lösegeldzahlungen in den vergangenen zwölf Monaten in die Höhe geschnellt sind.

Laut dem maritimem Cyber-Risiko-Bericht kostet ein durchschnittlicher Cyberangriff in der maritimen Wirtschaft das betroffene Unternehmen mittlerweile 550.000 US-$ – im Jahr 2022 waren es noch 182.000 US-$.[ds_preview]

Der Bericht, der von der globalen, auf den Sektor spezialisierten Anwaltskanzlei HFW und dem maritimen Cybersicherheitsunternehmen CyberOwl erstellt wurde, zeigt auch, dass die Lösegeldforderungen um mehr als 350 % gestiegen sind. Die durchschnittliche Lösegeldzahlung beträgt jetzt 3,2 Mio. US-$ – gegenüber 3,1 Mio. US-$ im vergangenen Jahr. 24 % der Opfer von Cyberangriffen wurden dazu getrieben, Geld an kriminelle Organisationen zu überweisen.

Ein Viertel der Unternehmen nicht gegen Cyberangriffe versichert

Trotz dieser horrenden Kosten investieren die meisten Schifffahrtsunternehmen dem Bericht zufolge deutlich zu wenig in das Cybersicherheitsmanagement: Ein Drittel gibt weniger als 100.000 US-$ pro Jahr aus. 25 % der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihr Unternehmen nicht gegen Cyberrisiken versichert ist.

Allerdings scheint sich der allgemeine Bereitschaftsgrad zu verbessern:
80 % der Umfrageteilnehmer wissen, welche Maßnahmen im Falle eines Cybersicherheitsvorfalls von ihnen verlangt werden (gegenüber 74 % im Jahr 2022). 64 % der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen über Verfahren zum Management von Cyberrisiken im Umgang mit Lieferanten verfügt (gegenüber 55 % im Jahr 2022).

Die neue Studie wurde von der maritimen Technologieforschungsagentur Thetius durchgeführt und basiert auf einer Umfrage unter mehr als 150 Fachleuten aus der Branche – darunter Führungskräfte, Cybersicherheitsexperten, Seeleute, Manager an Land und Zulieferer. Trotz der Fortschritte der IMO 2021 zeigt die Studie, dass noch erhebliche Lücken im Cyber-Risikomanagement in Schifffahrtsunternehmen und in der gesamten Lieferkette bestehen.