Deutschland setzt bei der Energieversorgung zunehmend auf schwimmende LNG-Terminals. diese Anlagen könnten zum Ziel von Cyber-Angriffen werden.
Davor warnte jetzt der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, beim baden-württembergischen Cybersicherheitsforum in Stuttgart. Die LNG-Terminals an der deutschen Küste könnten dabei zum Ziel der Attacken werden. [ds_preview]
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine zeige sich, dass sich der Krieg im Cyber-Raum internationalisiere und Spuren über die eigentliche Krisenregion hinaus hinterlasse. »Jenseits des bekannten Spektrums sind auch diese vergleichsweise neuen Anlagen gefährdet«, so Kahl.
LNG-Terminals sind gefährdet
Deutschland versucht seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges, die zuvor genutzten Gaslieferungen aus Russland durch über See angelandetes LNG zu ersetzen. Im Eiltempo wurden schwimmende Terminals genehmigt – in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Lubmin sowie demnächst auch in Stade und in Mukran auf Rügen.
Kahl sieht nach eigener Aussage in Russland und China die größten Cyber-Bedrohungen für Deutschland. »Staatliche Akteure beider Länder sind intensiv im Cyber-Raum unterwegs, um der Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und auch der Gesellschaft in Deutschland zu schaden«, sagte er. Das gelte auch im Netz bei Themen wie Spionage, Sabotage und Desinformationen. Auch aus kleineren Staaten könnten Attacken erfolgen. „Naementlich nannte Kahl Nordkorea, Vietnam und vor allem Iran. Dort operierten »nachrichtendienstlich gestützte Hackergruppen der Spitzenklasse.«
Der deutschen Wirtschaft entstehe jährlich durch Cyberattacken ein Schaden von mehr als 200 Mrd. €. Es gebe daher dringenden Handlungsbedarf.