Duisburg, Rotterdam, Willem-Alexander, Wüst, Bangen
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Willem-Alexander und Duisport-Chef Markus Bangen (© Duisport)
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Rotterdam und Duisburg wollen ihre Wasserstoff-Kooperation vorantreiben. Der niederländische König Willem-Alexander machte sich jetzt ein Bild vor Ort von den Entwicklungen.

Willem-Alexander hat dem Duisburger Hafen – ein wichtiger Hub für die Hinterlandanbindung von Europas größtem Seehafen und für die westdeutsche Industrie – einen Besuch abgestattet.[ds_preview]

»Er würdigte damit den Einsatz von Duisport, gemeinsam mit dem Hafen Rotterdam und zahlreichen weiteren Partnern zügig ein europaweites Wasserstoff-Netzwerk zu entwickeln«, teilte der Duisburger Hafenbetreiber im Anschluss mit.

»Bei uns in Duisburg wird sichtbar, wie Anbieter, Nutzer und politische Akteure an einem Strang ziehen, um konkrete Lösungen für einen nachhaltigen Weg der Wasserstoffproduktion und -nutzung zu entwickeln. Nur so können wir einen wirkungsvollen Beitrag zur Aktivierung des Marktes und zur Beschleunigung der Energiewende leisten«, sagte Duisport-CEO Markus Bangen.

Der königliche Besuch war Teil einer Reise durch Nordrhein-Westfalen, zu der Ministerpräsident Hendrik Wüst eingeladen hatte. Auf dem Programm standen Einblicke in verschiedene Unternehmen und Institute des Landes, damit sich Willem-Alexander als König der Niederlande persönlich und vor Ort über den Stand aktueller Wasserstoffprojekte informieren konnte.

Willem-Alexander Zeuge bei Permiere

Am Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld wurde die Delegation Zeuge einer Premiere: Ein erstes Schiff mit kohlenstoffarmem Ammoniak war über den geplanten Wasserstoffkorridor vom Rotterdamer Hafen nach Duisburg gekommen. Diese Lieferung ist Teil eines weltweit einmaligen Pilotprojekts zur Herstellung von MMA – einem wichtigen Vorprodukt für Plexiglas, das für Autos, Flugzeugfenster und Bildschirme verwendet wird und Ammoniak verwendet.

Das ISCC-zertifizierte Bio-Ammoniak von OCI Global, das pünktlich zum Besuch des niederländischen Königs erstmals in Duisburg angeliefert wurde, ist unter Verwendung von Biomethan aus Mülldeponien, Klärschlamm und Abwasseraufbereitungsanlagen hergestellt worden. So kann auf das auf fossilen Brennstoffen basierende Flüssigerdgas (LNG) verzichtet werden, das bei der herkömmlichen Ammoniakproduktion zum Einsatz kommt. Das Ergebnis ist den Angaben zufolge eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um mehr als 70% im Vergleich zur herkömmlichen grauen Ammoniakproduktion.

Ammoniak soll künftig vor allem als idealer Wasserstoffspeicher und Energieträger verwendet werden. Duisport und der Hafen Rotterdam streben eine Führungsrolle bei der Entwicklung europäischer Wasserstoff-Transportketten an, um die wachsende Nachfrage der Industrie nach Wasserstoff und seinen Derivaten zu bedienen sowie zwischen Politik, Industrie und zukünftigen Akteuren auf dem Wasserstoffmarkt zu vermitteln. Bis 2027 soll im Rahmen des Projekts Delta-Rhine-Corridor (DRC) eine erste Pipeline fertiggestellt werden, um die wachsende Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen zu decken.

Unternehmen, die nicht an eine Pipeline angeschlossen werden, oder keine kompletten Schiffsladungen benötigen, sind auf die Versorgung über ein Tank- oder Containerlager angewiesen, das idealerweise trimodal angebunden und in ein starkes Eisenbahn- und Autobahnnetz eingebettet ist. Dementsprechend werden neue Lagerkapazitäten benötigt, um der Industrie die notwendigen Produkte zur Verfügung zu stellen. Dazu planen duisport und Koole Terminals, ein niederländischer Entwickler und Betreiber von Flüssigmassengut-Terminals, die Entwicklung eines Tanklagers für flüssige erneuerbare Brennstoffe und Rohstoffe wie Ammoniak im Duisburger Hafen. Als künftiger Standort wurde das Grundstück am Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld gewählt, das König Willem-Alexander und Ministerpräsident Wüst bei ihrer Schiffstour in Augenschein nehmen konnten.

Bangen betonte: »Indem wir belastbare Transportketten zwischen den Westhäfen und damit konkrete Lösungen für einen nachhaltigen Weg der Wasserstoffproduktion und -nutzung entwickeln, leisten wir gemeinsam mit dem Rotterdamer Hafen einen wirkungsvollen Beitrag zur Aktivierung des Marktes und zur Beschleunigung der Energiewende.«