HMM, Algeciras Containerschiff, Korea, Seoul
© HMM
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In Südkorea steht möglicherweise ein deutlicher Anstieg des staatlichen Anteils an der Containerlinienreederei HMM, dem Flaggschiff des Landes, an. Das könnte sich auf eventuelle Pläne zum Verkauf der Reederei auswirken.

Die Korea Development Bank und die Korea Ocean Business Corporation könnten ihren Anteil an HMM von 57,8% auf fast 72% erhöhen.[ds_preview]

Hintergrund ist, dass HMM mit der Rückzahlung von Wandelanleihen beginnen soll, die an die beiden staatlich unterstützten Institutionen ausgegeben wurden, wie jetzt bekannt wurde.

Zunächst will HMM etwa 6% der Anleihen in Höhe von fast 74 Mio. $ zurückzahlen, nachdem das südkoreanische Flaggschiff durch den Gewinn aus der Red Sea-Krise zum 31. März über Barmittel in Höhe von fast 800 Mio. $ verfügt.

Ein HMM-Sprecher sagte gegenüber HANSA: »Wir verfügen über genügend Barmittel, daher ist es richtig, dass wir uns für eine vorzeitige Rückzahlung entschieden haben. Das liegt auch daran, dass die Ausgabe der Wandelanleihen fünf Jahre zurückliegt und die Zinsen ab dem sechsten Jahr von 3% pro Jahr auf 6% pro Jahr steigen werden.«

HANSA gegenüber wurde zudem bestätigt, dass die Rückzahlung der Wandelanleihen bedeutet, dass diese in weitere Anteile an HMM umgetauscht werden müssen. Danach werden KDB und KOBC über Wandelanleihen im Wert von 1,58 Billionen KRW (1,1 Mrd. $) verfügen, die am 19. Mai 2019 für eine Laufzeit von 30 Jahren ausgegeben wurden. HMM hat das Recht auf eine vorzeitige Rückzahlung.

HMM: Rückschlag für Verkaufsplan?

Die Anleihen wurden 2019 ausgegeben, drei Jahre nachdem HMM unter die Kontrolle des Staates gekommen war, als die KDB und andere Kreditgeber ihre Kredite gegen Anteile an dem Unternehmen getauscht hatten, um einen finanziellen Zusammenbruch abzuwenden.
Der Zinssatz wird ab dem siebten Jahr jährlich um 0,25 Prozentpunkte steigen, und HMM will seine Verschuldung verringern.

Die beträchtliche Anteilserhöhung könnte jedoch Unternehmen davon abhalten, HMM zu übernehmen, falls die Regierung versuchen sollte, das Unternehmen erneut zu verkaufen.
HMM kann seine Rechte zur Rückzahlung weiterer Anleihen im Oktober und März 2025 ausüben, wodurch der Anteil des Staates an dem Unternehmen auf 71,7% steigen könnte.

Es könnte schwierig werden, einen Käufer für die HMM zu finden, wenn der Anteil des Staates erheblich steigt, da die Preisvorstellungen in die Höhe schnellen könnten.

Im Februar scheiterten die Bemühungen, die Beteiligung des Staates an HMM für rund 4,9 Mrd. $ an das Konsortium Harim-JKL Partners zu verkaufen, u. a. weil KDB und KOBC mit dem Bestreben des Konsortiums, die Rückzahlung der Anleihen zu verzögern, nicht einverstanden waren.       (PL)