Noch ein Schiff gefällig, oder gleich zwei? MSC nutzt die fallenden Preise am Secondhand-Markt. Deutsche Reeder geben hingegen Tonnage ab.
MSC hat seit Sommer 2020 nicht weniger als 326 Schiffe am Secondhand-Markt eingesammelt. Offenbar ist die Flotte der unangefochtenen Nr. 1 in der internationalen Containerschifffahrt noch nicht groß genug, um ab 2025 ohne den bisherigen Partner Maersk allein weiterzumachen. Also wird weiter Tonnage hinzugefügt … [ds_preview]
Die jüngsten Neuerwerbungen stammen, wie so oft schon, aus deutscher Hand. Dazu gehört der bislang von Peter Döhle gemanagte Sub-Panamax-Frachter »Polonia« (3.091 TEU, Baujahr 2003). Für das bereits 20 Jahre alte Schiff zahlt das Aponte-Unternehmen immerhin noch 15 Mio. $. Das Schiff gehört zur populären Bauserie »B-178«, von der zwischen 2001 und 2011 23 Einheiten bei Stocznia Szczecin in Polen gebaut wurden.
MSC sondiert Secondhand-Markt
Von einem Schwesterschiff trennt sich offenbar die Schiffahrtsgesellschaft Oltmann (Stade). die »Independent Quest« gehört zur gleichen Bauserie wie die »Polonia« und wurde 2005 als » JPO Leo« in Dienst gestellt. Sie läuft derzeit in Charter bei CMA CGM im Atlantik. Weder Käufer noch Preis wurden genannt.
Bei der deutlich kleineren »Mauren« haben Makler dagegen MSC als Käufer ausgemacht. Der 2005 in China gebaute Feeder mit Bordgeschirr hat eine Kapazität von 1.118 TEU. Ein Preis ist bislang nicht bekannt. VesselsValue bewertet den zuletzt von der CNC Lines eingesetzten Frachter aktuell mit 7,6 Mio. $.
Schließlich stößt auch MPC Container Ships ein weiteres Schiff ab. Die »AS Carlotta« geht an One, den Allianzpartner von Hapag-Lloyd. Das 2006 in Deutschland gebaute Schiff mit einer Kapazität von 2.741 TEU und drei Bordkränen mit jeweils 45 t Hebekapazität ist mit 10,7 Mio. $ bewertet. Das in Oslo notierte Börsenvehikel der Hamburger MPC-Gruppe hatte sich zuletzt von einigen älteren Schiffe getrennt, dafür jüngst aber auch fünf modernere Einheiten gekauft.
Trotz der Unsicherheiten am Markt besteht nach Ansicht von Makler ein anhaltendes Interesse insbesondere an kleineren Schiffe unter 3.000 TEU.