Erst im Mai hatte CMA CGM die ebenfalls französische Fährreederei La Méridionale übernommen und Investitionen angekündigt. Jetzt wurden Neubauten geordert.
Für den Fährverkehr nach Korsika werden zwei moderne LNG-Fähren gebaut, wie CMA CGM jetzt bekannt gegeben hat. Sie sollen im ersten Quartal 2027 in Dienst gestellt werden. Über Preis und Bauwerft wurden bislang keine Details veröffentlicht. [ds_preview]
La Méridionale betreibt aktuell eine Flotte von vier Schiffen, die mit 13 wöchentlichen Überfahrten ab Marseille zwei Häfen auf Korsika, Ajaccio und Porto-Vecchio, anlaufen. Dazu kommen sechs wöchentliche Verbindungen nach Tanger in Marokko.
La Méridionale ersetzt ältere Fähren
Die eingesetzten Fähren sind allerdings in die Jahre gekommen. Das älteste Schiff ist die »Kallisto« (500 Passagiere, 30.700 BRZ), vor 30 Jahren gebaut. Die RoPax-Fähre »Pelagos« (270 Passagiere, 21.850 BRZ) ist nur vier Jahre jünger. Diese beiden Einheiten sollen vermutlich ersetzt werden. Bei den neueren Schiffen handelt es sich um die 2002 gebaute »Girolata« (650 Passagiere, 28.400 BRZ) und die 2011 gebaute »Piana« (750 Passagiere, 42.180 BRZ).
Die beiden Neubauten fallen mit einer Kapazität für jeweils 1.000 Passagiere deutlich größer aus. Sie sollen bei einer Länge von rund 180 m über mehr als 2.000 Lademeter für rollende Fracht verfügen. Als Kraftstoff soll Gas in Form von LNG gebunkert werden, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Aber auch die Verwendung von Biogas und synthetischem Methan soll möglich sein.
Angetrieben werden die neuen Fähren von jeweils zwei 10,5-MW-Elektromotoren und optimierten 5-Blatt-Propellern ausgestattet. Weitere energiesparende Merkmale sind den Angaben zufolge ein optimiertes Rumpfdesign, Wärmerückgewinnungssysteme und eine energetische Optimierung der Kabinen.
Neues Kapitel für La Méridionale
»Mit der Unterstützung ihres neuen Anteilseigners CMA CGM schlägt La Méridionale ein neues Kapitel ihrer Geschichte auf«, sagte Jean-Emmanuel Sauvée, Präsident von La Méridionale. Die Innenausstattung der Schiffe wird von Jean-Philippe Nuel und Sterling Design entworfen. Für die 12-stündige Überfahrt stehen 264 Passagierkabinen zur Verfügung, die in sieben verschiedenen Kabinenarten für zwei bis vier Personen untergebracht werden können. dazu zählen auch 21 Kabinen mit Balkonen.
CMA CGM hatte die Übernahme der Fährgesellschaft im Juni finalisiert und bereits damals Investitionen in die Flotte angekündigt. Die Nr. 3 der internationalen Container-Linienschifffahrt ist auch am Fährbetreiber Brittany Ferries sowie an Neoline (Nantes) beteiligt. Dieses Unternehmen hatte in der vergangenen Woche mit dem Bau des ersten segelgetriebenen RoRo-Schiffs begonnen. Außerdem hat die Saadé-geführte Gruppe ihre ersten Car Carrier für die Logistik-Tochter Ceva bestellt.