Der Verein Hamburger Spediteure (VHSp) hat den jüngsten Streik des Veterinär – und Einfuhramtes im Hamburger Hafen als unverhältnismäßig kritisiert. Vor allem »Umfang und Dauer« stoßen auf Unverständnis.
Gestern hatten Beschäftigte des Veterinär – und Einfuhramtes im Hamburger Hafen bereits zum fünften Mal im laufenden Monat die Arbeit ganztägig niedergelegt. »Der Umfang und Dauer dieser Arbeitsniederlegungen übersteigen inzwischen völlig den Charakter eines Warnstreiks«, heißt es in einem Statement des VHSp. Der Warnstreiks sei »völlig unverhältnismäßig«.
Das Veterinär- und Einfuhramt (VEA) mit den Grenzkontrollstellen im Hamburger Hafen ist u.a. für die Kontrolle der Einfuhr von Lebensmitteln zuständig und dient damit dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung.
Axel Plaß, Vorsitzer des Verein Hamburger Spediteure, sagte: »Auch bei vollem Zugeständnis der Rechtmäßigkeit von harten Tarifauseinandersetzungen und bei allem Verständnis für Arbeitnehmerinteressen: diese Form des Arbeitskampfes ist ein massiver Eingriff in die Rechtsgüter unbeteiligter Dritter und zieht einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden nach sich.«
Diese Arbeitsniederlegungen einiger Weniger würden einmal mehr den Wirtschaftsstandort Hamburg schädigen. »Zwar mögen sich die Streiks formal gegen den Tarifpartner im öffentlichen Dienst richten, defacto aber werden die Unternehmen und Menschen in unserem Land getroffen«, so Plaß weiter.
Der VHSp rief daher die Gewerkschaft ver.di dazu auf, im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes eine dauerhaft tragfähige Lösung am Verhandlungstisch zu suchen. In der aktuellen wirtschaftlichen Lage könnten sich weder der Hamburger Hafen noch Deutschland die wiederholten Arbeitsniederlegungen leisten.