Die norwegische Reederei Havfram will zwei neue Spezialschiffe für den Aufbau von deutschen Windparks einsetzen.

Die Spezialschiffe – vorgesehen für die Installationen von Windenergieanlagen – entstehen derzeit in China bei CIMC Raffles.[ds_preview]

Nachdem Havfram bereits im April eine Vereinbarung als »bevorzugter Lieferant« mit dem deutschen Energiekonzern RWE geschlossen. Jetzt folgte eine Konkretisierung. Havfram ist für die Installation von Turbinen für die Nordseecluster-Projekte von RWE zuständig. Die Projekte vereinen vier Windparkstandorte in der östlichen deutschen Nordsee und werden eine Gesamtkapazität von bis zu 1,6 GW haben.

Havfram transportiert und betreut die Installation von 104 Vestas-Offshore-Windturbinen mit einer Leistung von je 15 MW, die in zwei Bauphasen errichtet werden sollen. Die beiden Windturbinen-Installationsschiffe sollen in beiden Phasen zum Einsatz kommen. Die Installation der Turbinen für die beiden Windparks in Phase A wird voraussichtlich 2026 beginnen, die Offshore-Bauarbeiten für Phase B sollen 2028 starten, heißt es jetzt.

Havfram, Spezialschiffe
© Havfram

Even Larsen, CEO von Havfram Wind, erklärte: »Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen mit RWE über die Nordseecluster-Projekte. RWE ist ein erfahrener Projektentwickler, und das Vertrauen in Havfram Wind für Projekte dieser Größenordnung ist ein Beweis für unsere wachsende Position auf dem Markt. Wir werden die modernsten Spezialschiffe zur Verfügung stellen.«

Alle Leistungen stehen unter dem Vorbehalt der endgültigen Investitionsentscheidungen für die einzelnen Phasen des Nordseeclusters (A und B). Sven Schulemann, Geschäftsführer des Nordseeclusters bei RWE, fügte hinzu: »Wir wollen bei der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb der vier Windparks erhebliche Skaleneffekte erzielen und Synergien nutzen. Die Vereinbarung mit Havfram Wind, die alle vier Projekte umfasst, ist ein Beweis für die Effizienz der Bündelung von Aktivitäten wie der Beschaffung.«

Spezialschiffe entstehen in China

Das im April bestellte zweite Schiff wird ähnlich wie das erste, derzeit im Bau befindliche Jack-Up Schiff vom Typ GustoMSC NG20000X konstruiert. Das Design umfasst ein Batterie-Hybrid-Antriebskonzept. Mit Hilfe des Antriebs sollen die Kohlenstoffemissionen pro installiertem Megawatt (MW) Offshore-Windleistung deutlich reduziert werden. Die Ablieferung soll Ende des 4. Quartals 2025 erfolgen.

Das NG20000X-Spezialschiff soll in der Lage sein, Offshore-Windturbinen mit einem Rotordurchmesser von mehr als 300 m sowie XXL-Monopiles mit einem Gewicht von bis zu 3.000 t in Wassertiefen von bis zu 70 m zu installieren. Der Kran hat eine Tragfähigkeit von 3.250 t.