SAL, Orca, Schottel-Antriebe
Die »Orca«-Serie umfasst vier georderte und zwei optionale Schwergutschiffe © SAL
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Die zur Bremer Harren Group gehörenden Heavylift-Reederei SAL bestellt einen fünften Neubau der »Orca«-Serie in China. 

Harren baut die Flotte an Heavylift-Neubauten für die Hamburger Reedereitochter SAL nochmals aus. Im September vergangenen Jahres waren gemeinsam mit der niederländischen Reederei Jumbo die ersten vier Schiffe geordert worden. Beide Unternehmen sind in einer Heavylift-Allianz miteinander verbündet. [ds_preview]

Auf der jüngsten Marintec-Messe in Schanghai wurde ein fünftes Schiff bei der Wuhu Shipyard (China) bestellt. Der Name für den Neuzugang steht bereits fest: Das dann jüngste Orca-Schiff wird bei seiner Ablieferung Mitte 2025 als »Vera« getauft.

Zweiter »Orca« bereits auf Kiel gelegt

Parallel zur neuerlichen Investition ist, ebenfalls in der vergangenen Woche, mit der »Frida« das zweite Schiff der Orca-Klasse auf Kiel gelegt worden. Die Orca-Klasse ebne im MPP-Segment den Weg in eine grünere und nachhaltigere maritime Zukunft, heißt es.

Alle Neubauten bekommen Methanol-fähige Motoren von Wärtsilä mit variabler Drehzahl, die mit Methanol-Kraftstoff betrieben werden können. Außerdem gehören ein Energiespeicher, ein PTO/PTI-Generator, ein Multidrive-Umrichter sowie das Energiemanagementsystem von Wärtsilä zur Ausrüstung.

Das Energiespeichersystem (ESS) basiert auf Lithium-Titan-Oxid-Batterien (LTO), die leistungsfähiger sind als normale Lithium-Ionen-Systeme. Es kann in Kombination mit Landstrom für den vollelektrischen Hafenbetrieb genutzt werden, heißt es weiter. Gleichzeitig kann es als Booster auf See verwendet werden, um den Verbrauch und Schwankungen der Motorlast zu verringern.

Weniger Emissionen auf »Orca«-Schiffen

Bei einer Dienstgeschwindigkeit von 15 kn werden die Schiffe deutlich weniger als 20 t Heizöl pro Tag verbrauchen – vergleichbar mit viel kleineren MPP-Schiffen. Die maximal mögliche Geschwindigkeit liegt bei 18,5 kn.

Die Schiffe messen 149,9 m x 27,2 m und bieten eine Tragfähigkeit von 14.600 tdw. Außerdem verfügen sie über Eisklasse 1A, eine Polarcode-Zertifizierung und eine reduzierte Auslegungstemperatur von Rumpf und Ausrüstung. Dies ermöglicht den Angaben zufolge den sicheren Einsatz der Schiffe auch unter kalten Bedingungen.

Die NOx-Emissionen liegen den Angaben zufolge um 10% unter dem IMO Tier 3-Niveau, die EEDI Phase 3-Grenzwerte für CO2-Emissionen werden sogar um 21% unterschritten. Für alle Neubauten wurde eine Förderung aus dem Bundesprogramm zur »Nachhaltigen Modernisierung von Küstenschiffen« bewilligt.