Die Reederei Scandlines kündigt eine neue Investition für einen emissionsfreien Fährbetrieb an und will zwei Schiffe auf der Vogelfluglinie elektrifizieren.
Seit 2013 hat Scandlines nach eigenen Angaben »bis zu 400 Mio. €« in grüne Technologien investiert, wie beispielsweise in die neuen Hybridfähren auf der Rostock-Gedser-Route, die zusätzlich mit Rotorsegeln und neuen Propellerblättern an den Mittelpropellern ausgestattet wurden.[ds_preview] Zudem wurden die Fähren auf der Puttgarden-Rødby-Route mit neuen Thrustern und einem algenabweisenden Silikonanstrich umgerüstet.
Jetzt folgt der nächste Schritt: Zwei der vier Passagierfähren auf der Puttgarden-Rødby-Strecke sollen zu Plug-in-Fähren umgerüstet werden. So sollen die Schiffe sowohl in Puttgarden als auch in Rødby mit Strom aus erneuerbaren Energien aufgeladen werden können. Im Durchschnitt würden die Batterien der Fähren in nur 12 Minuten mit mindestens 80% der für eine Überfahrt benötigten Energie geladen.
Damit dies gelingen kann, investiert Scandlines in verschiedene Aspekte:
- Ein großes Energiespeichersystem (10 MWh) an Bord beider Fähren
- Ladevorrichtungen an Bord der Fähren
- Solaranlagen an Bord beider Fähren
Bund fördert Scandlines-Projekt
Die Gesamtinvestitionen für die Elektrifizierung der Fehmarnbelt-Fähren belaufen sich auf den Angaben zufolge auf 31 Mill. €. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt das Projekt im Rahmen eines Förderprogramms zur nachhaltigen Modernisierung von Küstenschiffen (NaMKü) mit bis zu 40% der Umrüstungskosten.
Scandlines will den entsprechenden Vertrag für die Umrüstung voraussichtlich Anfang 2024 unterzeichnen. »Vorbehaltlich der endgültigen Lieferzeit der für den Umbau benötigten Komponenten« sollen die Fähren ab Ende 2024 umgerüstet werden.
»Wir elektrifizieren jetzt zwei unserer Fehmarnbelt-Fähren und kommen so unserem Ziel, die Scope 1-Emissionen auf der Route bis 2030 auf Null herunterzufahren, auf einen Schlag deutlich näher«, sagte Scandlines CEO Carsten Nørland. Investitionen in ein grünes Profil und das Shoppingangebot würden »eine solide Grundlage« für das Geschäft bilden – »auch im Vorfeld der geplanten Eröffnung der festen Fehmarnbelt-Querung.«