HCOB, Schiffsfinanzierung, Schiffspfandbrief
© HCOB
Print Friendly, PDF & Email

Die Hamburg Commercial Bank hat einen Schiffspfandbrief mit einem Volumen von 500 Mio. € erfolgreich platziert. Das Angebot war stark überzeichnet.

Die durch Schiffshypotheken gedeckte Schuldverschreibung mit einer Laufzeit von zwei Jahren und einem Kupon von 3,625% sei mehrheitlich in Deutschland (41%), Großbritannien (22%) und Skandinavien (8%) am Kapitalmarkt platziert worden, teilte die HCOB mit. [ds_preview]

Die mandatierten Syndikatsbanken Commerzbank, Danske Bank, DekaBank, J.P. Morgan, NordLB und UniCredit hätten das mit einem Volumen von mehr als 4 Mrd. € stark überzeichnete Orderbuch mit einem finalen Spread von 73 Basispunkten über Swap-Mitte geschlossen. Von der Agentur Moody’s gibt’s dafür das Rating Aa3.

Schiffspfandbriefe gibt es derzeit nur bei der HCOB

Die HCOB sei aktuell die einzige Bank, die Schiffspfandbriefe begibt, heißt es weiter. »Wir zeigen erneut unsere Fähigkeit, sich am Kapitalmarkt zu guten Konditionen zu refinanzieren«, sagte Marc Ziegner, CFO der HCOB. Dies unterstreiche die starke Stellung der Bank im Bereich der Schiffsfinanzierung. Gleichzeitig diene der Schiffspfandbrief der Diversifizierung des Fundings.

Die Hamburg Commercial Bank ist ein etablierter Akteur in der globalen Schiffsfinanzierung. Das diversifizierte Shipping-Portfolio umfasst den Angaben zufolge Containerschiffe, Massengutfrachter und Tanker. Zum Halbjahr 2023 beliefen sich die Aktiva des Bereichs Shipping auf 2,9 Mrd. €.

Bei Schiffspfandbriefen handelt es sich um Schuldverschreibungen, die mit einem festen Zinssatz begeben werden. Sie müssen durch Schiffshypotheken (Kredite) von mindestens gleicher Höhe, Laufdauer und Zinsertrag gedeckt sein.

Die HCOB hatte Anfang 2022 mit einem ersten Schiffspfandbrief nach langer Pause diese Form der Refinanzierung wieder für sich entdeckt. Auch damals war ein Volumen von 500 Mio. € platziert worden. Allerdings lag der Zinssatz von 1,375% bei drei Jahren Laufzeit deutlich niedriger.

Ein weiterer wichtiger Akteur in der hiesigen maritimen Finanzierung ist die Berenberg Bank. Deren Shipping-Chef Philipp Wünschmann blickt zuversichtlich auf das maritime Geschäft der Bank, sieht aber auch noch einigen Transparenz- und Gesprächsbedarf, vor allem wenn es um die Arbeit mit Investoren geht. Auf dem Kapitalmarkt gebe es noch immer zu viele Vorurteile gegenüber der Schifffahrt, sagte Wünschmann jüngst im HANSA PODCAST. Dort geht er unter anderem auch auf Kreditfonds und die »deutlich bessere Bonität« von Reedereien ein.

Wuenschmann Berenberg Podcast gross