Die neue Allianz zwischen Maersk und Hapag-Lloyd schlägt Wellen in der Containerschifffahrt und Logistikwelt. Die Bremer Spediteure können der Entwicklung durchaus Positives abgewinnen.
Die Vereinbarung zwischen Maersk und Hapag-Lloyd, ab 2025 in einer gemeinsamen Allianz Linienverkehre zu betreiben, sei eine rein kommerzielle Entscheidung, kommentiert der Verein Bremer Spediteure. Das sei nicht zu beanstanden, sofern die neue Allianz mit den kartellrechtlichen Vorschriften im Einklang stehe. [ds_preview]
Die Märkte könnten von der Allianz sogar profitieren, wenn es den beiden Reedereien gelänge, die Pünktlichkeitsrate ihrer Dienste auf ein neues Niveau zu heben, so der Verein in einer Mitteilung. Die Nr. 2 und die Nr. 5 in der weltweiten Containerschifffahrt hatten vor kurzem mitgeteilt, ab Februar 2025 ihre Kräfte als »Gemini Cooperation« zu bündeln. Die neue Allianz hat zum Ziel, ein gemeinsames Servicenetzwerk mit einer »branchenführenden Zuverlässigkeit« zu schaffen. Das neue Bündnis umfasst einen Flottenpool von rund 290 Schiffe mit einer kombinierten Kapazität von 3,4 Mio. TEU. Maersk stellt dabei 60% und Hapag-Lloyd 40% der Schiffe.
Gemini bringt mehr Ladung für Bremerhaven und Wilhelmshaven
Gleichzeitig begrüßt der Verein Bremer Spediteure, dass Hapag-Lloyd sich »weiterhin primär als Carrier« versteht, der keine Ambitionen habe, als integrierter Logistikkonzern aufzutreten. Der Vorsitzende Thorsten Dornia geht davon aus, »dass Hapag-Lloyd weiterhin verantwortungsvoll mit den Kundendaten umgeht, die ihr die Spediteure zur Verfügung stellen müssen.«
Aus Bremer Sicht sei besonders erfreulich, dass die Containerterminals in Bremerhaven und Wilhelmshaven zusätzliche Umschlagmengen gewinnen werden. Dornia: »Dies sollte weiterer Ansporn für die Politik und die Verwaltung sein, die Ertüchtigung der Kajen und die Vertiefung der Außenweser entschlossen und zügig anzugehen.«
Der Verein Bremer Spediteure ist ein Zusammenschluss aller bedeutenden Speditions- und Logistikfirmen in Bremen und Bremerhaven. In den rund 200 Firmen der Branche sind circa 5000 Mitarbeiter beschäftigt.
