NA PAE E HIRO, Segel, Bound4Blue
Der Neubau »Na Pae E Hiro« bekommt ein Segel-System von Bound4Blue (© Cotenaval)

Bound4blue, Spezialist für Windzusatzantriebe, hat das erste Mal einen Auftrag für sein eSail-System im Rahmen eines Schiffsneubaus eingeholt. 

Bound4blue soll ein 22 m hohes eSail für das neue Mehrzweckschiff liefern, dass in Spanien gebaut wird.[ds_preview]

Das Schiff »Na Pae E Hiro« wurde von der Reederei SNA (Sna Tuha’a Pae) aus Tahiti bei der Armon-Werft in Vigo bestellt. Der Neubau, der für die Versorgung der abgelegenen Austral-Inseln im Südpazifik sowie für Touristen-Beförderungen vorgesehen ist, soll ein 22 m hohes eSail-System bekommen, das dessen Energieverbrauch um 10% senken soll, wie Bound4blue jetzt mitteilte.

2026 soll das 89 m lange Schiff abgeliefert werden. Für Bound4blue markiert das Projekt eine Premiere: Es ist das erste Mal, dass die Technologie für einen Schiffsneubau dieser Art ausgewählt wurde. ESail ist ein Saugsegel-System, das die Windkraft nutzt, indem ein autonomes Vertikalsegel mit Sogtechnologie eingesetzt wird, das die Luft über ein aerodynamisches Profil anzieht.

Bislang war Bound4blue für Retrofit- oder Umbau-Projekte ausgewählt worden. Ein Beispiel: Ende 2023 wurde eine Vereinbarung mit Louis Dreyfus über die Installation von vier 26 m hohen eSails auf dem Charterschiff »Atlantic Orchard« und drei 22 Meter hohe Einheiten auf der »Ville de Bordeaux« bekannt gegeben, die von Airbus für den Transport von Flugzeugbaugruppen genutzt wird.

»Herausragender Auftrag für Bound4blue«

David Ferrer, Mitbegründer und CTO von Bound4blue, kommentierte das neueste Projekt: »Dies ist ein herausragender Auftrag für uns, denn es ist das erste Mal, dass unsere Technologie nach einem sehr kompetitiven internationalen Ausschreibungsverfahren für einen Neubau ausgewählt wurde.«

»Na Pae E Hiro« soll nun auf der Armon-Werft in Vigo, Spanien, gebaut werden. Das Design stammt von Cotenaval aus Spanien, aus Frankreich war die Firma ECO beteiligt. Finanzielle Unterstützung wurde im Rahmen der Initiative »Appel à Manifestation d’intérêt« der französischen Regierung gewährt.

Der Neubau wird mit Motoren ausgestattet, die mit Biokraftstoff oder E-Fuel betrieben werden können, sobald dieser in der Region kommerziell verfügbar ist. Zudem gibt es einen elektrischen Pod-Antrieb. Die Ladekapazität beträgt 1.500 t und ist damit fast viermal so groß wie die seines Vorgängers, der »Tuhaa Pae IV«.

»Die Entwicklung dieser wunderschönen Inseln, die Nachhaltigkeit der lokalen Wirtschaftstätigkeit und das allgemeine Wohlergehen der Bevölkerung hängen von einer starken Seeverkehrsverbindung ab«, sagte Boris Piel, Technischer Direktor von SNA. »Eine neue Generation von Schiffen eröffnet neue Möglichkeiten für die Gemeinden hier, und die ›Na Pae E Hiro‹ wurde entwickelt, um dieses Potenzial zu maximieren.«

Seit 1970 bietet SNA Dienste zu den Austral-Inseln an, insbesondere zur Insel Rapa, die keinen Flughafen hat. Seit 42 Jahren betreibt man Schiffe in Polynesien. Das aktuelle Schiff wurde Ende 2012 in Betrieb genommen. Die SNA betreibt die Australes-Linie mit durchschnittlich 30 jährlichen Rotationen.