Harim hat die Verhandlungen zur Übernahme von HMM, Südkoreas größter Containerreederei, für gescheitert erklärt. Die Zukunft des Carriers ist wieder offen.
Harim war als bevorzugter Bieter für den Kauf von HMM ausgewählt worden. Mehrere Wochen wurde verhandelt – doch ohne Ergebnis. Am Ende sei keine Einigung erzielt worden. Streitpunkt war dem Vernehmen nach, wie viel Einfluss Harim als künftiger Hauptaktionär erhalten hätte.[ds_preview]
Dem Vernehmen wollte Harim die vollständige Kontrolle, während die staatliche Banken KDB und KOBC weiter mitreden wollten. Außerdem konnten sich beiden Seiten nicht auf Regelungen zu künftigen Dividendenauszahlungen und eine Beschränkung von Aktienverkäufen einigen.
Harim hatte knapp 5 Mrd. $ für HMM geboten
Der Geflügelproduzent Harim Group war über die eigene Bulker-Sparte Pan Ocean und zusammen mit dem Private-Equity-Fonds JKL Partners in das Bieterverfahren eingestiegen. An diesem hatte sich ursprünglich auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, Allianzpartner in »THE Alliance«, beteiligt, war aber vor der Finalrunde ausgeschlossen worden.
Das von Harim geführte Konsortium hatte rund 4,92 Mrd. $ für die zum Verkauf stehenden 398,8 Millionen Aktien geboten. HMM, die heutige Nr. 8 in der weltweiten Container-Linienschifffahrt, musste vor acht Jahren in buchstäblich letzter Minute vom Staat vor der Insolvenz gerettet werden, um eine weitere Milliardenpleite wie zuvor bei Hanjin zu vermeiden. Seither halten die staatlichen Korea Development Bank (KDB) und die Korea Ocean Business Corp (KOBC) die Mehrheit der Anteile.