Fregatte, Marine, Rote Meer, Militäreinsatz, Hessen
Die Fregatte »Sachsen«, Schwesterschiff der »Hessen«, Die „Sachsen“ verschießt eine Flugabwehrrakete

Die Fregatte »Hessen« soll bereits in der kommenden Woche in Richtung Rotes Meer auslaufen. Die EU hat eine Militärmission mit dem Namen »Aspides« beschlossen.

Zuvor hatte die geplante die EU-Marinemission in Brüssel bei einem informellen Treffen der Verteidigungsminister eine wesentliche Hürde genommen. »Unser Ziel ist es, die Operation spätestens am 19. Februar zu starten«, sagte der zuständige EU-Kommissar Josep Borrell nach dem Treffen. [ds_preview]

Sieben EU-Länder sind demnach bereit, Schiffe oder Flugzeuge für die Mission zur Verfügung zu stellen. Belgien hat die Entsendung der Fregatte »Louise Marie« zugesagt. Die niederländische Fregatte »HNLMS Tromp« auf ihrer Weltreise mit der EU-Mission assoziiert werden. Aus Griechenland soll sich die Fregatte »Hydra« anschließen. Rom hat ebenfalls die Beteiligung einer Einheit versprochen. Die dänische Fregatte »Iver Huitfeldt« will sich hingegen ab Mitte Februar der US-geführten Operation »Prosperity Guardian« anschließen.

»Hessen« ausgerüstet für Luftverteidigung

Deutschland hat zum Start von »Aspides« die Fregatte »Hessen« vorgesehen. Sie war erst vor wenigen Tagen aus einem NATO-Verband im Nordatlantik nach Wilhelmshaven zurückgekehrt und soll bereits am kommenden Donnerstag wieder auslaufen.

Die parlamentarische Beratung ist nach unseren Informationen zwar für die Woche vom 19.-23. Februar vorgesehen. Ein Militäreinsatz braucht ein Mandat des Bundestages. Doch soll die »Hessen« möglichst schon vor Ort sein, wenn es dazu kommt.

Dem Vernehmen nach die Frage des Hauptquartiers der Operation (OHQ) noch nicht finalisiert. Griechenland bietet sein Joint Force Command South Center mit Sitz in Larissa an den Ring. Außerdem verfügt die EU über fünf andere nationale EU-Kommandozentralen: in Deutschland (Ulm), Frankreich (Paris), Italien (Rom), Spanien (Rota) und – fallweise – auch in Polen (Krakau).

»Hessen« soll mit anderen EU-Einheiten Schiffe schützen

Jedoch könnte sich eine griechische Führung mit französischem Stellvertreter herauskristallisieren. Womit dann noch über die Führung auf See zu entscheiden wäre. Das bewährte Muster ist ein zwischen den teilnehmenden Nationen wechselndes Force Command an Bord eines Schiffes.

Mit dieser Konstellation setzt man sich nicht dem Risiko aus, dass sich die Huthi gegen europäische Partner unter den arabischen Nationen richten, was unter Umständen durch ein Hauptquartier in Abu Dhabi oder Djibouti der Fall gewesen wäre. Einigkeit herrscht über den rein defensiven Charakter von Aspides. Borrell: »Auf keinen Fall wird es Kampfhandlungen auf jemenitischen Boden geben.« Zuletzt waren US- und britische Einheiten massive Angriffe auf Huthi-Stellungen geflogen.

Die finale Entscheidung auf EU-Ebene soll im Rat für Auswärtige Angelegenheiten, dem formellen Treffen der Außenminister, am 19. Februar gefällt werden. (HUM)