Wan Hai, Transpazifik
© Wan Hai

Bahnt sich da etwas an? Ein neuer Dienst von One und Wan Hai nährt Spekulationen, dass die taiwanesische Reederei in der »THE Alliance« Hapag-Lloyd ersetzen könnte.

Die Linienreederei Hapag-Lloyd verbündet sich bekanntlich im Februar kommenden Jahres mit Maersk in der neuen Gemini Cooperation. Seit der Ausstieg bekanntgegeben wurde, wird spekuliert, was die von den Hamburgern zurückgelassenen drei Partner künftig machen werden. Ein Dienst, der jetzt von ONE (Singapur) und Wan Hai (Taiwan) etabliert werden soll, könnte ein Indiz liefern, wie es weitergehen könnte. [ds_preview]

ONE und Wan Hai Lines wollen laut einem Bericht des Branchendienstes Alphaliner Ende April/Anfang Mai einen neuen gemeinsamen Transpazifik-Dienst starten, der in insgesamt 56 Tagen Reisezeit Vietnam, China und Taiwan mit der US-Westküste verbinden soll. Ein entsprechendes Vessel-Sharing-Agreement sei bereits bei der US-Wettbewerbsbehörde FMC vorgelegt worden.

Wan Hai ersetzt eigenen Transpazifik-Dienst

Wan Hai will demnach fünf Schiffe entsenden, von ONE sollen zwei weitere Einheiten gestellt werden. Die Kapazität reicht von 5.500 TEU bis 14.000 TEU. Die Vereinbarung soll zunächst für eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten gelten.

Hapag-Lloyd stellt derzeit gut 800.000 TEU der Gesamtkapazität von »THE Alliance«, das entspricht einem Anteil von 26%. Unklar ist bislang, ob die verbleibenden ONE, HMM und Yang Ming künftig zu dritt weitermachen oder sich einen neuen Partner suchen.

Wan Hai ist die Nr. 11 in der globalen Containerschifffahrt mit einer Flottenkapazität von 480.000 TEU und Neubaubestellungen über 111.000 TEU. Bislang agierte die zweitgrößte Reederei Taiwans (nach Yang Ming, Platz 9, 708.000 TEU) unabhängig von allen drei großen Allianzen. Zur Flotte zählen unter anderem 18 Neo-Panamax-Schiffen mit zusammen 242.000 TEU, die gut in die großen Dienste passen würden.

Quo vadis Containerschifffahrt?

Wie die Allianz-Struktur künftig aussieht, ist ein vieldiskutiertes Thema in der Branche. In der neuen Episode des HANSA PODCAST geht Jan Tiedemann, Chefanalyst beim Branchendienst Alphaliner, detailliert und tiefgreifend auf die Rahmenbedingungen, die Folgen der »Gemini«-Kooperation von Hapag-Lloyd und Maersk und echte oder vermeintliche wettbewerbsrechtliche Bedenken ein.

Zudem spricht er über die Sorge vor Überkapazitäten angesichts des großen Neubau-Orderbuchs, die Einsatzmöglichkeiten verhältnismäßig betagter Schiffe, Schiffsdesigns und Schiffsgrößen, das Verhältnis zwischen Tramp-Reedern und Linienreedereien und den Wachstumskurs von Branchenprimus MSC.

Jetzt hier die komplette Episode hören! https://hansa-online.de/hansa-podcast/

Tiedemann Alphaliner Podcast