Hapag-Lloyd Containerschiff Ulsan Express mit Scrubber, Symbolbild THE Alliance
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Die Hamburger Containerlinienreederei Hapag-Lloyd baut ihre Flotte trotz im Vergleich zu so manchem Konkurrenten bescheidener Neubaupipeline aus, die Flottenkapazität übersteigt erstmals in der Geschichte der Reederei 2 Mio. TEU.

In der vergangenen Woche erreichte Hapag-Lloyd aktuellen Marktdaten zufolge den historischen Meilenstein. Zum ersten Mal überschritt die betriebene Flottenkapazität die Marke von 2 Mio. TEU. Mit Stand vom 21. Februar verfügt die Hamburger Reederei über eine Flotte von 273 Schiffen mit einer Gesamt-Nennleistung von 2.000.520 TEU. [ds_preview]

Damit liegt die deutsche Linienreederei an fünfter Stelle unter den weltweiten Linienreedereien. Nach Daten des Branchendiensts Alphaliner liegen die Hamburger rund 1 Mio. TEU hinter der chinesischen Cosco Group mit 3,09 Mio. TEU und rund 200.000 TEU Slots vor Ocean Network Express (ONE) mit aktuell 1,81 Mio. TEU. Die Flotte von Hapag-Lloyd besteht aktuell aus 122 eigenen Schiffen mit einer Kapazität von 1,19 Mio. TEU und 151 gecharterten Einheiten mit einer Gesamtkapazität von 0,81 Mio. TEU.

Mit einem Auftragsbestand von nur elf Schiffen und 239.500 TEU oder 12 % der Flottenkapazität  sei die »Neubaupipeline der Reederei vergleichsweise bescheiden«, so Alphaliner. Neben neuen Schiffen habe sich Hapag-Lloyd allerdings auch eine Reihe von großen Neo-Panamax-Schiffen am Chartermarkt gesichert, die aktuell noch nicht in den Dienst der Reederei gestellt wurden.

Hapag-Lloyd nach CSAV- und UASC-Übernahme vor allem organisch gewachsen

Für einige dieser Schiffe sind nach Informationen von Alphaliner »umfangreiche Kapazitätserweiterungen« und Nachrüstungen mit Abgasreinigungsanlagen vorgesehen, bevor sie ihren Chartervertrag mit Hapag-Lloyd beginnen. Gegenwärtig sind demnach 32 % der Flottenkapazität mit Scrubber ausgerüstet, und eine Reihe von zwölf LNG-betriebenen Megamax-Schiffen wird nach und nach an Hapag-Lloyd abgeliefert.

Hapag-Lloyd konnte 2015 durch den Zusammenschluss mit der chilenischen Reederei CSAV die Flottenkapazität zunächst von 0,74 Mio. TEU auf 0,98 Mio. TEU ausbauen. Durch den Zusammenschluss mit UASC Mitte 2017 stieg wuchs die Kapazität dann von 1,06 Mio. TEU auf 1,53 Mio. TEU. Seither ist die Flotte – abgesehen von »Nischenakquisitionen« wie NileDutch im Jahr 2021 und Deutsche Afrika-Linien im Jahr 2022 – vor allem organisch gewachsen, durch Neubauten, Gebrauchtkäufe und Charterschiffe.