Die französische Linienreederei Reederei CMA CGM läuft Bremerhaven mit dem ersten eigenen RoRo-Schiff an. Im Kaiserhafen bunkert der Neubau LNG.
Seit Ende Dezember 2023 ist das 199,90 m lange, 38 m breite und bis zu 20 kn schnelle Schiff und auf den Weltmeeren unterwegs. Auf ihrer Jungfernfahrt hat die »CMA CGM Indianapolis« auch zum ersten Mal am BLG AutoTerminal Bremerhaven festgemacht. [ds_preview]
Der Car-Carrier, in dessen Bauch auf zwölf flexiblen Decks rund 7.000 Fahrzeuge Platz haben, ist nicht nur zum Löschen der Ladung in Bremerhaven, sondern feiert im Kaiserhafen eine weitere Premiere: Für das mit einem LNG-Hybridantrieb ausgestattete RoRo-Schiff steht in Bremerhaven mittels eines entsprechenden Tankschiffs des Unternehmens Gasum das erste LNG-Bunkern auf dem Programm.
Die »CMA CGM Indianapolis« ist das erste von vier baugleichen RoRo-Schiffen, die künftig für CMA CGM unterwegs sein werden. Die drei weiteren Schwesterschiffe sollen in 2024 ausgeliefert werden. Das Hybridantriebssystem des RoRo-Schiffs umfasst sowohl einen LNG- als auch einen Elektroantrieb samt Batterie-Technik und ist mit zwei 2.000 m³ fassenden LNG-Tanks ausgestattet. Die französische Gruppe, die Bremerhaven bislang in erster Linie mit Containerschiffen angelaufen hat, ist im vergangenen Jahr mit der Tochter Ceva Logistics und der Übernahme des Automobillogistikers Gefco in das Segment der Autotransporter eingestiegen.
CMA CGM will Markt für rollende Ladungen erschließen
Gefeiert wurde der Erstanlauf der »CMA CGM Indianapolis«, die aus dem britischen Immingham kommend auf ihrem Weg nach Singapur in Bremerhaven Station macht, heute an der Kaje mit der offiziellen Übergabe einer Plakette an den Kapitän des RoRo-Schiffes, Capt. Aleksei Fadeev. Ursprünglich stammt diese traditionelle Plaketten-Übergabe aus der Kreuzfahrt – um die Verbundenheit zwischen Schiff und Stadt bzw. Hafen auszudrücken. Denselben Hintergrund haben die Feierlichkeiten am 19. Februar. Mirja Nibbe, Geschäftsführerin der französischen Reederei in Deutschland, erklärt dazu: »Wir freuen uns sehr über diesen ›Erstanlauf‹ der ›CMA CGM Indianapolis‹. Die langjährige Beziehung zu Bremerhaven eröffnet uns neue Möglichkeiten, den Markt für rollende Ladungen zu erschließen und auszubauen.«
In Bremerhaven ist CMA CGM seit vielen Jahren Kunde – bisher im Containerbereich. BLG-Vorstandsmitglied und Chief Operating Officer (COO) Matthias Magnor ist überzeugt, dass sich diese positiven Erfahrungen im RoRo-Bereich fortsetzen werden. »Mit über 1,7 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen pro Jahr ist unser Autoterminal in Bremerhaven eine der größten Automobil-Drehscheiben der Welt. Wir freuen uns, dass wir CMA CGM auch im RoRo-Segment mit unserer Expertise und unseren Dienstleistungen überzeugen konnten und die Reederei in Zukunft regelmäßig an unseren Autokajen begrüßen dürfen.«
Nibbe sagte: »Die ›CMA CGM Indianapolis‹ ist unser erster LNG-betriebener Autotransporter und unterstreicht unser Engagement, bis 2050 eine Netto-Null-Emissionsbilanz zu erreichen. Unsere Strategie zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks umfasst die Modernisierung unserer Assets sowie die Optimierung unserer See- und Landoperationen und Infrastruktur zur Steigerung der Energieeffizienz. Als Wegbereiter für den Einsatz von LNG-Schiffen haben wir bereits 2017 entsprechende Schiffe bestellt und ab 2019 Biokraftstoffe eingesetzt. Dadurch konnten wir im vergangenen Jahr unsere CO2-Emissionen um 1 Mio. t reduzieren.«