Michael de Visser, Geschäftsführer des Bereichs Schiffsfinanzierung bei NIBC auf dem HANSA-Forum 2022
Michael de Visser – Director Ship Financing – NIBC (© HANSA)

Beim niederländischen Schiffsfinanzierer NIBC, bei dem auch deutsche Reeder Kunden sind, ist das Kreditvolumen unter die Marke von 1 Mrd. € gerutscht.

In den Büchern standen zum Jahresende 2023 noch 955 Mio. €, rund 160 Mio. € weniger als zwölf Monate zuvor. In den beiden Vorjahren war das Kreditvolumen dagegen noch um insgesamt 30% gewachsen.

Dies sei aber in erster Linie auf Währungseffekte zurückzuführen, nachdem der Dollar gegenüber dem Euro dazugewonnen hat. Darüber hinaus habe es eine Reihe von Sondertilgungen gegeben, teilte NIBC jetzt mit. [ds_preview]

Im vergangenen Jahr waren unter anderem Projekte bei Kunden wie Blystad, Alba Tankers, ForestWave, Leomar, Olof Brodin, aber auch bei deutschen Reedereien wie Harren & Partner und Neu Seeschiffahrt in Deutschland finanziert worden.

NIBC will auch in schwachen Märkten aktiv bleiben

»Wir stellen nicht nur Finanzierungen in Zeiten eines starken Schifffahrtsmarktes mit hohen Schiffswerten zur Verfügung, sondern vor allem auch in Zeiten, in denen die Dinge nicht so gut laufen«, sagt Michael de Visser, Leiter von NIBC Shipping.

NIBC

De Visser war im Herbst 2023 als Referent auf dem HANSA-Forum zu Gast und hatte damals die Strategie der NIBC erklärt. Die Bank konzentriert sich demnach auf kleinere Reeder und Projekte, die andere Banken nicht machen wollen. Gebe es einmal einen Kreditausfall, sei der Verlust für die Bank dafür nicht so groß. »Dann können wir auch morgen noch für die Kunden da sein, wenn die großen Banken aufgrund großer Verluste Korrekturen vornehmen müssen«, sagte der Banker vor gut einem Jahr.