Die Spezialreederei Maersk Supply Service will ein Windpark-Feeder-Konzept für den US-Markt aufbauen und geht dafür eine Partnerschaft mit Edison Chouest Offshore (ECO) ein.

Auf Basis eines Maersk-Konzepts soll mit Edison Chouest ein kontinuierlicher Transfer von Turbinenkomponenten auf See ermöglicht werden, um die Einführung der Offshore-Windkraft zu beschleunigen, teilten die Partner heute mit.[ds_preview]

Maersk Supply Service, eine Tochter der A.P. Moller Holding mit einer Flotte von 30 Offshore-Support-Schiffen, war lange Zeit vor allem auf den Öl/Gas-Sektor fokussiert. Mittlerweile wird auch das Wind-Geschäft vorangetrieben, man will sich aber auf weniger Kerngeschäfte und -regionen konzentrieren. Eine dieser Regionen ist Nordamerika.

Maersk Supply Service hat bereits in den US-Offshore-Windmarkt investiert, und die Partnerschaft mit Edison Chouest zum Bau eines speziell für Windparks konzipierten Zubringerschiffs sei »ein natürlicher nächster Schritt«, so die Dänen.

Die USA gelten trotz der jüngsten, finanzpolitischen Rückschläge und Preissprünge, in der Offshore-Branche wie in der betreffenden Schifffahrt als großer Wachstumsmarkt, da das Land große Menge erneuerbare Energie benötigt und lange Küsten hat. Die US-amerikanische Politik hat in der jüngeren Vergangenheit bereits umfangreiche Strategien entwickelt und Offshore-Flächen auserkoren. Neben dem Bedarf an Spezialschiffen zur Errichtung und Versorgung von Windparks gilt die Logistikkette an Land als Hindernis. Durch die Jones-Act-Vorgaben – es dürfen nur in den USA gebaute, und von US-Reedern mit US-Seeleuten betriebene Schiffe eingesetzt werden, ausländische Unternehmen dürfen nur einen Minderheitsanteil halten – mangelt es zudem mitunter an Kapazitäten für große (Installations-)Schiffe, Schwerlastterminals oder Hinterland-Anbindungen sowie Transport- und Serviceschiffe.

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© Maersk Supply Service

»Das neue Installationskonzept von Maersk Supply Service kann die Installation von Offshore-Windparks mit einer geschätzten Effizienzsteigerung von 30% erheblich beschleunigen. Die Partnerschaft mit Edison Chouest macht diese neue Technologie für den amerikanischen Offshore-Windmarkt verfügbar und ermöglicht schnellere Offshore-Windinstallationen in den USA«, sagte heute Christian M. Ingerslev, CEO von Maersk Supply Service.

Edison Chouest betreibt Maersk-Feeder-Konzept

Der speziell angefertigte Feeder-Spread umfasst zwei Schlepper und zwei Bargen, die 2026 geliefert werden sollen. Sie werden von Edison Chouest betrieben und von Bollinger Shipyards, der größten privaten Werftengruppe in den Vereinigten Staaten, gebaut.
Als Schlüsselkomponente für den Installationsprozess soll diese neue Lösung Windturbinenkomponenten oder Fundamente zum Installationsort transportieren, während das Windinstallationsschiff (WIV) vor Ort bleibt, um aufeinanderfolgende Installationen abzuschließen, eine schnellere Installation zu ermöglichen und damit den Windpark schneller ans Netz zu bringen.

Edison Chouest Offshore betreibt nach eigenen Angaben eine Flotte von fast 300 Schiffen, die bis zu 525 Fuß lang sind. Man sei der größte Anbieter von Jones-Act-konformen Offshore-Schiffen und verfüge über die größte Werftbasis in den USA.

»Unsere jahrzehntelange Offshore-Erfahrung, unsere Effizienz und unser Fokus auf Technologie können eine wichtige Rolle bei der weiteren Entwicklung des Offshore-Windsegments in den USA spielen«, sagt Dino Chouest, Executive Vice President von Edison Chouest, und fügt hinzu, die Speziallösung ziele darauf ab, den Zugang zu einer größeren Anzahl von US-Häfen logistisch zu öffnen.

Der Stabilisierungsmechanismus von Maersk Supply Service zwischen dem Installationsschiff und der Barge mache die Installationen weit weniger abhängig von den Wetterbedingungen und reduziere so die Anzahl der für die Installation eines Windparks erforderlichen Betriebstage.