MSC Containerschiff Ambra
Erstanlauf Container Termminal Bremerhaven MSC Ambra 4.3.20 Luftfoto Scheer
Print Friendly, PDF & Email

Auf keiner Route wächst die Kapazität der Container-Liniendienste so schnell wie zwischen Asien und Europa. Der Branchenprimus MSC ist daran nicht ganz unschuldig.

Anfang Februar waren nach Angaben des Branchendienstes Alphaliner 431 Containerschiffe im Asien-Europa-Verkehr unterwegs. Das entspricht einer Kapazität von 6,33 Mio. TEU bzw. gut einem Fünftel (22%) der weltweit verfügbaren Tonnage. Allein in den vergangenen zwölf Monaten sei die Flotte um 19 % gewachsen. [ds_preview]

Den Kapazitätszuwachs erklärt Alphaliner damit, dass die Linienreedereien durch die Krise im Roten Meer deutlich mehr Schiffe brauchen, um trotz dem Umweg ums Kap der Guten Hoffnung die wöchentliche Abfahrtsfrequenz aufrecht erhalten zu können.

Je nach Verfügbarkeit an Neubauten gelinge dies einigen Anbietern besser als anderen. Dadurch hätten sich auch die Marktanteile im Fahrtgebiet verschoben. So hat sich die von Branchenprimus MSC eingesetzte Flotte um 488.000 TEU vergrößert, was fast der Hälfte der seit Februar 2023 hinzugekommenen Kapazität entspricht. Mit einem Marktanteil von 22,1% hat MSC die führende Position von Maersk (jetzt 15,8%) übernommen.

MSC baut Marktanteil aus – »2M« setzt sich an die Spitze

MSC hat demnach nicht nur den Anteil an der »2M«-Allianz-Flotte um 279.000 TEU erhöht, sondern bestückt weitere 208.500 TEU an Kapazität in eigenständigen Loops zwischen Asien und Mittelmeer oder auch im »Swan«-Dienst von Fernost über Nordeuropa ins Baltikum.

»2M« ist jetzt in diesem Fahrtgebiet die größte Allianz mit einem Marktanteil von 33,4% (+1%). Die »Ocean Alliance« rund um CMA CGM hat dagegen 4,5% eingebüßt und kommt noch auf 33%. »THE Alliance«, angeführt von Hapag-Lloyd, kommt mit ingesamt sieben Diensten auf einen Anteil von 23,3% an der Asien-Europa-Flotte gegenüber 25,7% im Vorjahr. Hauptgrund ist, dass der Dienst FE5 eingestellt worden war.

Mehr Reedereien als zuvor

Die Zahl der zwischen Asien und Europa verkehrenden Reedereien hat sich erheblich erhöht, obwohl viele der während der COVID 19-Pandemie aufgetauchten Unternehmen wieder verschwunden seien, wie CU Lines, Kalypso oder Ellerman. Ausnahme ist die Tailwind Shipping Lines, die ihre Flotte sogar verdoppelt hat.

Dafür gibt es neue Anbieter wie NewNew Shipping, SeaLead, Safetrans, Fesco, Akkon oder CStar, die allerdings mit relativ kleinen Schiffen operieren. Die Kapazität, die von den außerhalb von Allianzen operierenden Reedereien eingesetzt wird, hat sich innerhalb eines Jahres von 154.600 TEU auf 308.300 TEU verdoppelt, schreibt Alphaliner.