Mit der neuen »Strategie 2030« will sich die Linienreederei Hapag-Lloyd in den Top 5 behaupten und unter anderem mit weiteren Terminals wachsen.
Die neue Strategie sei das Ergebnis umfangreicher Markt- und Kundenanalysen, heißt es bei Hapag-Lloyd. In einer Fortschreibung der bisherigen Unternehmensziele bleibt es bei dem Anspruch, bei Qualität und Service der globale Marktführer zu werden. [ds_preview]
Anders als viele Wettbewerber einschließlich des künftigen Allianzpartners Maersk in der im Februar 2025 startenden »Gemini Cooperation« sehen die Hamburger ihr Kerngeschäft weiter im Linienverkehr und hegen nach den Worten von CEO Rolf Habben Jansen auch künftig keine Ambitionen, zu einem globalen Logistikunternehmen zu werden. Dies betrifft aber ausdrücklich nicht das eigene Terminal-Netzwerk sowie Inlandtransporte in Eigenregie.
Hapag-Lloyd setzt sich fünf Ziele
Pure Play Plus: Derzeit ist Hapag-Lloyd über Beteiligungen bereits an 20 Standorten präsent, unter anderem in Hamburg am CTA oder in Wilhelmshaven am Jade-Weser-Port, aber auch in Asien, Nordafrika und Südamerika. In den kommenden sechs Jahren sollen 10–15 weitere Terminals zu den bestehenden Anlagen dazukommen, heißt es. Erst im vergangenen Jahr hatte die Reederei ihre Beteiligungen im neu geschaffenen Geschäftsbereich »Terminal & Infrastructure« gebündelt.
Top 5 Global Container Line: Die Position innerhalb der Top 5 der globale operierenden Linienreedereien soll gehalten werden. Dafür will Hapag-Lloyd die Präsenz in Schlüsselmärkten wie Afrika, Südostasien einschließlich Indien und im Pazifikverkehr durch ein »über dem Markt liegendes Wachstum« stärken, ohne die traditionell starken Marktanteile in den Fahrtgebieten Fernost, Europa, Transatlantik und Südamerika abzugeben.
Undisputed Number One for Quality: Mit einer Qualitätsoffensive soll die Fahrplantreue von der derzeit rund 50% auf +80% verbessert werden. Darüber hinaus soll das Serviceangebot weiter optimiert werden.
Sustainability Driver: Auch bei den Nachhaltigkeitsbemühungen wollen sich die Hamburger an die Spitze der Industrie stellen. Die Reederei hat sich bereits verpflichtet, ihre absoluten Treibhausgasemissionen bis 2030 um rund ein Drittel zu reduzieren und bis 2045 eine Netto-Null-Flotte in Fahrt zu haben. Neubauten, Retrofits, neue Antriebstechnologien und die Nutzung alternativer Kraftstoffe sollen dabei helfen. Jüngstes Projekt: Gemeinsam mit Seaspan und MAN sollen ab 2026 fünf Charterschiffe, alle bereits zehn Jahre alt, mit jeweils 10.000 TEU Kapazität auf die Verwendung von Methanol als Kraftstoff umgerüstet werden.
Top Performing Carrier: Durch den Einsatz modernster IT-Lösungen, die Steigerung der Produktivität, eine konsequente Leistungs- und Kostenorientierung, die Personalentwicklung will Hapag-Lloyd eines der führenden Unternehmen der Branche (ein »Top Performer«) bleiben. Die Stückkosten sollen um 20% gesenkt und die Produktivität gleichzeitig um 30% gesteigert werden.
CEO Habben Jansen bezeichnete die Zielsetzungen als mit die ambitioniertesten in der Industrie und in der Geschichte des Unternehmens. »Wir sind in einer sehr dynamischen Branche tätig, daher ist eine robuste Strategie entscheidend.«