Während die durch ein Containerschiff zum Einsturz gebrachte Francis Scott Key Bridge weiter die Zufahrt zum Hafen Baltimore blockiert, hat das U.S. Army Corps of Engineers einen ersten Zeitplan für die Wiedereröffnung der Hafeneinfahrt entwickelt.
Das U.S. Army Corps of Engineers (USACE), Distrikt Baltimore, arbeitet federführend mit lokalen, staatlichen und bundesstaatlichen Partnern zusammen, um die Trümmer entlang des Fort McHenry-Kanals nach dem Einsturz der Francis Scott Key Bridge zu beseitigen. Die Ingenieure haben jetzt einen vorläufigen Zeitplan für die Wiederherstellung der Befahrbarkeit des Fort McHenry Kanals, des Schifffahrtsweges in und aus dem Hafen von Baltimore festgelegt. [ds_preview]
Nach detaillierten Studien und technischen Bewertungen durch lokale, staatliche und bundesstaatliche Organisationen in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie geht das USACE davon aus, dass innerhalb der nächsten vier Wochen – also bis Ende April – ein begrenzter Zugangskanal mit einer Breite von 280 Fuß (85,3 m) und einer Tiefe von 35 Fuß (10,7 m) für den Hafen von Baltimore geöffnet werden kann. Dieser Kanal würde den Verkehr in und aus dem Hafen von Baltimore in einer Richtung für den Containerverkehr mit Binnenschiffen und einigen Roll-on/Roll-off-Schiffen ermöglichen, die Autos und landwirtschaftliche Geräte zum und vom Hafen transportieren.
Die USACE-Ingenieure wollen die ursprüngliche, 700 Fuß (213,4 m) breite und 50 Fuß (15,2 m) tiefe Fahrrinne bis Ende Mai wieder öffnen und damit den Hafenzugang wieder normal nutzen.
Wetter entscheidet über Fortgang in Baltimore
»Dank der erschöpfenden Arbeit des Unified Command in den letzten zwei Wochen, einschließlich der Unterwasseruntersuchungen und der detaillierten Strukturanalyse des Wracks, haben wir ein besseres Verständnis für die immense und komplexe Arbeit entwickelt, die vor uns liegt«, sagte Generalleutnant Scott A. Spellmon, der kommandierende General des USACE. »Eine vollständig geöffnete Bundeswasserstraße bleibt unser oberstes Ziel, und wir werden diese Arbeit mit Sorgfalt und Präzision durchführen, wobei die Sicherheit unsere oberste Priorität ist.«
»Dies sind ehrgeizige Zeitpläne, die noch durch erhebliche ungünstige Wetterbedingungen oder Veränderungen in der Komplexität des Wracks beeinträchtigt werden können«, fügte Spellmon hinzu. »Wir arbeiten schnell und sicher daran, die Fahrrinne freizumachen und den vollen Betrieb in diesem für die Nation so wichtigen Hafen wiederherzustellen. Gleichzeitig halten wir den Familien der Vermissten die Treue und arbeiten mit unseren Partnern zusammen, um bei der Suche und Bergung ihrer Angehörigen zu helfen.«
Das in Maersk-Charter fahrende Containerschiff »Dali« hatte am 26. April, vermutlich infolge eines Stromausfalls, einen Pfeiler der Brücke in der Einfahrt zum US-Ostküstenhafen Baltimore gerammt und die Brücke dadurch zum Einsturz gebracht. Sechs Menschen kamen ums Leben. Seither versperren die Trümmer der Stahlträgerkonstruktion und der Fahrbahn die Fahrrinne. Auch die »Dali« selbst liegt noch an der Unglücksstelle auf Grund. Bisher konnten nur Behelfsfahrrinnen für kleine Schiffe freigegeben werden, die Terminals im Hafen sind für große Frachtschiffe nicht erreichbar, Schiffe, die dort liegen, können den Hafen bis zur Bergung nicht verlassen.