Der Heavylift-Spezialist Mammoet arbeitet am großen Upgrade für die Cadeler-Schiffe »Wind Orca« und »Wind Osprey«. In Rotterdam wurden jetzt große Schritte gemacht.
Mammoet hatte den Auftrag für das Kran-Upgrade von der dänischen Reederei Cadeler – ehemals eine Tochter der Swire-Gruppe – bekommen. Weil Windkraft-Turbinen der nächsten Generation immer größer und ihre Komponenten immer schwerer werden, wird auch in der Offshore-Schifffahrt mit größeren Kapazitäten reagiert.[ds_preview]
Cadeler setzt dafür neben Neubauten auch auf eine Modernisierung der bestehenden Flotte. Es geht um gestiegene Anforderungen an die Installation und Wartung der Komponenten. Daher wurde Mammoet beauftragt, den Austausch der Beinkräne auf den beiden Installationsschiffen »Wind Orca« und »Wind Osprey« vorzunehmen.
Mammoet setzt Kran der 5.000-t-Klasse ein
Die neuen Kräne eine Hubkapazität von 1.600 t. Damit sind sie laut den Projektbeteiligten für die Installation und Wartung von Windturbinen der nächsten Generation mit einer Leistung von über 14 MW geeignet. Mammoet nennt den Auftrag »ein einzigartiges Projekt«, bei dem nicht nur einer der größten Kräne der Flotte zum Einsatz kam, sondern auch die eigene Werft in Schiedam.
Für das Projekt setzte Mammoet den PTC210-DS-Kran ein, einen von fünf Ringkranen der 5.000-Tonnen-Klasse und einer der größten Krane der Welt. Senior Advisor Dirk Knoester sagte: »Es ist der perfekte Kran für diese Aufgabe. Er hat eine relativ kleine Stellfläche, ist um 360 Grad schwenkbar und kann zwischen festem und wippbarem Ausleger wechseln.«
Aufgrund der speziellen Anordnung vor Ort wurden die beiden Schiffe auf beiden Seiten des Mammoet-Kais – so etwas wie eine Halbinsel – positioniert. So konnte der PTC210-DS in der Mitte zwischen »Wind Osprey« und »Wind Orca« positioniert werden. Zu Beginn des Projekts wurden Sicherheitsbewertungen durchgeführt. »Dies war unerlässlich«, heißt es weiter, da die Untersuchungen ergaben, dass das Dock selbst aus zwei L-förmigen Betonkonstruktionen mit weicherem Boden in der Mitte bestand.
Die neuen Krane bestehen aus vier zu installierenden Hauptteilen: dem Sockel, der Drehplattform, dem A-Frame und dem 149 m langen Hauptausleger. Um die Stabilität und die Kontrolle während des Anhebens des Hauptauslegers zu verbessern, wurde ein LR1800-1.0-Raupenkran als Hilfskran eingesetzt. Gemeinsam hob der PTC210-DS ein Ende des Auslegers an, während der Raupenkran das andere Ende anhob.
Die Hubhöhe war eine weitere Herausforderung für die Ingenieure. In verschiedenen Phasen der Arbeiten mussten die Schiffe mit Hilfe ihrer Hebebeine auf eine Höhe von 73 m über dem Kai angehoben werden. »Das Anheben der Schiffe auf diese Höhe war notwendig, um die Takelage kurz zu halten, da die neuen Kräne vom Typ mit umlaufenden Beinen sind. Dies bedeutete, dass die Basis dieser Krane über das Bein gehoben werden musste«, teilten die Niederländer mit. Durch das Aufbocken der Schiffe wurde das Risiko von Kollisionen zwischen dem Hubbein und Teilen des PTC210-DS-Krans während des Anhebens minimiert.
Die Arbeiten an »Wind Orca« und »Wind Osprey« sollen im Laufe des Jahres abgeschlossen werden.