Die vom Iran festgehaltene Besatzung des Containerschiffs »MSC Aries« kommt frei, die Seeleute dürfen das Land verlassen.
Die »MSC Aries« (15.000 TEU, Baujahr 2020) war am 13. April von Einheiten der iranischen Revolutionsgarden im Persischen Golf gekapert und mitsamt der Besatzung in iranische Hoheitsgewässer verschleppt worden. Jetzt soll die Crew wieder frei sein. [ds_preview]
Insgesamt 25 Seeleute aus Indien, den Philippinen, Estland, Pakistan und Russland waren im Iran festgehalten worden. Jetzt hat der iranische Außenminister Hossien Amir Abdollahian in einem Telefongespräch mit dem Außenminister Estlands, Margus Tsahkna, bestätigt, dass die Seeleute das Land verlassen dürfen. Sie seien »aus humanitären Gründen“ freigelassen worden, erklärt das iranische Außenministerium.
Weil das Schiff unter portugiesischer Flagge fährt, bemühte sich auch das portugiesische Außenministerium seit Mitte April um die Freilassung der Besatzung bemüht und die für die Beschlagnahme vorgelegten Erklärungen als nicht schlüssig bezeichnet.
Nach iranischer Darstellung hatte das Containerschiff in MSC-Charter in iranischen Hoheitsgewässern sein AIS ausgeschaltet und damit eine Gefahr für die Sicherheit der Schifffahrt dargestellt.
Weit wahrscheinlicher ist aber, dass die »MSC Aries« in der Straße von Hormus gekapert wurde, weil sie in israelischem Besitz ist und die Iraner einen vorangegangenen Schlag Israels gegen einen Offizier der Revolutionsgarden vergelten wollten. Das Schiff wird von der Reederei Gortal Shipping betrieben, die zum Firmengeflecht von Zodiac Maritime des israelischen Geschäftsmanns Eyal Ofer gehört. Das Schiff bleibt vorerst in iranischer Hand.