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Die »Silver Ray«, das zweite Kreuzfahrtschiff der Nova-Klasse, ist von der Meyer Werft an die US-Kreuzfahrtreederei Silversea Cruises übergeben worden.

An Bord der des jüngsten in Papenburg gebauten Kreuzfahrtschiffes erfolgte die offizielle Übergabe des neuen Schiffes an Jason Liberty, Präsident und CEO der Royal Caribbean Group, und Bert Hernandez, Präsident von Silversea Cruises. Für die Werft waren Seniorchef Bernard Meyer und Bernd Eikens, CEO der Schiffbaugruppe, beim traditionellen Flaggenwechsel anwesend. [ds_preview]

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Der Flaggenwechsel markiert die Übergabe der »Silver Ray« (© Meyer Werft)

Die »Silver Ray« ist das zweite Schiff der Nova-Klasse, die von ihrem asymmetrischen Design und insgesamt 4.000 m² an Glasflächen geprägt wird. Der mit Gas (LNG) betriebene Neubau gehört den Angaben zufolge zu den energieeffizientesten Luxus- und Expeditionskreuzfahrtschiffen, die je gebaut wurden, und stellt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg der Royal Caribbean Group zur Reduzierung von Emissionen und Kohlenstoffintensität dar.

»Silver Ray« ist eines der effizientesten Schiffe

Diese Schiffsklasse erreicht früheren Angaben zufolge einen Energy Efficiency Design Index (EEDI), der den Angaben zufolge etwa 25% über den geltenden Anforderungen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) liegt. Als Kraftstoff ist Gas (LNG) vorgesehen, dazu kommt eine Brennstoffzelle. Energieeffiziente und umweltfreundliche Brennstoffzellensysteme können den Angaben zufolge helfen, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen in der Schifffahrt deutlich zu reduzieren. Bei der Abdeckung der hohen Hotellasten, wie sie auf Kreuzfahrtschiffen auftreten, ergeben sich enorme Einsatzpotenziale. Einmal installiert, können die Systeme zudem auch flexibel mit zunehmend erneuerbar erzeugten Kraftstoffen versorgt werden.

Landstromanschlüsse ermöglichen es dem Schiff, seine Hauptgeneratoren in ausgewählten Häfen abzuschalten. Installiert wurde zudem ein Micro Auto Gasification System, das das Abfallvolumen an Bord reduziert und so zu geringeren Verbrennungsemissionen führt.

Die »Silver Ray« legt am 15. Juni von Lissabon aus zu ihrer Jungfernfahrt ab und wird ihre erste Saison im Mittelmeer verbringen, bevor sie im Dezember 2024 den Atlantik in Richtung Amerika überquert.

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Die »Silver Ray« wurde von der Meyer Werft an die US-Reederei Silversea Cruises übergeben (© Meyer Werft)

Die Ablieferung des knapp 245 m langen Kreuzfahrtschiffes mit einer Vermessung von 54.700 BRZ erfolgte zwei Tage früher als geplant. »Sie ist ein wichtiger Meilenstein für uns«, sagte Meyer-CEO Eikens.

Das gesamte Team der Meyer Werft habe gemeinsam mit den Reederei-Partnern hart daran gearbeitet, dieses Schiff zum Leben zu erwecken. Für die Papenburger zahlt sich die Fertigstellung auch finanziell aus: Erst mit der Ablieferung und der offiziellen Übergabe wird ein Großteil der Baukosten fällig, die zunächst vorfinanziert werden mussten.

Luxus pur an Bord der »Silver Ray«

Die »Silver Nova« und die »Silver Ray« gehören zu den geräumigsten Kreuzfahrtschiffen, die je gebaut wurden. Sie haben ein Raum-zu-Gast-Verhältnis von 75 BRZ pro Gast und bieten eines der persönlichsten Serviceniveaus auf See mit einem Verhältnis von 1:1,3 zwischen Crew und Gästen, einschließlich Butler-Service für alle Suiten. Die größte Auswahl an Bars, Restaurants und Lounges in der Ultra-Luxus-Kreuzfahrt, Otium, das römisch inspirierte Wellness-Programm der Reederei, und das innovative kulinarische Programm Sea and Land Taste (S.A.L.T.) bereichern das Erlebnis an Bord.

Nachdem der Neubau Ende April von der Meyer Werft in Papenburg rund 40 km emsabwärts überführt worden war, absolvierte sie bis zum 8. Mai ihre technische und nautische Probefahrt in der Nordsee – unter der Aufsicht von Kapitän Alessandro Zanello, dem Kapitän der Werft, und erfahrenen Lotsen vor Ort.

Die Luxus-Reederei Silverseas Cruises wurde Anfang der 1990er Jahre mit Sitz in Monaco gegründet und man startete mit einem einzigen Schiff, der 300 Passagiere fassenden »Silver Cloud«. Erst schrittweise erhöhte die Reederei die Anzahl, aber auch das Volumen der Schiffe. Derzeit zählt die Flotte elf Einheiten. Im Jahr 2018 wurde das bis dahin im Besitz der Familie Lefebvre gehörende Unternehmen an die US-amerikanische Royal Caribbean Cruises verkauft.