Nach eineinhalb Jahren und sieben Rundreisen zieht die japanische Reedereigruppe Mitsui O.S.K. Lines (MOL) ein positives Zwischenfazit für die Nutzung eines Segelsystems an Bord der »Shofu Maru«.
Im Oktober 2022 war es seinerzeit der erste MOL-Neubau, der mit dem Hartsegel-Windantriebssystem Wind Challenger in Fahrt ging.[ds_preview]
Mittlerweile hat der 235 m lange Kohlebulker mit 100.400 t Tragfähigkeit sieben Rundreisen von und nach Japan absolviert, hauptsächlich im Verkehr mit Australien, Indonesien und Nordamerika aus. Dort fährt die »Shofu Maru« für den Energiekonzern Tohoku Electric Power.
Mit dem bisherigen Verlauf des Betriebs des Wind-Challenger-Systems zeigen sich die Japaner nun durchaus zufrieden: Im Laufe von etwa 18 Monaten seit der Ablieferung der »Shofu Maru« hat MOL die Leistung der Wind Challenger auf tatsächlichen Reisen kontinuierlich gemessen. Nun könne man bestätigen, »dass das Wind Challenger-Segel den täglichen Treibstoffverbrauch um bis zu 17%« reduziert hat. Im Durchschnitt pro Reise lag die Ersparnis demnach bei 5% bis 8%. Der Effekt der Treibstoffeinsparung werde nach einer von Lloyd’s Register of Shipping geprüften Methode berechnet.
MOL will bis 2035 80 Schiffe mit Segel-System
MOL hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 netto null Treibhausgasemissionen zu erreichen. Zu den wichtigsten Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels gehört die Einführung energiesparender Technologien, und die Gruppe plant, bis 2030 insgesamt 25 mit Wind Challenger ausgerüstete Schiffe in Dienst zu stellen, die bis 2035 auf 80 steigen sollen.
Dabei handelt es sich um eine Technologie mit festem ausfahrbaren Segel, dass von MOL und der Werft Oshima entwickelt wurde. Die Segel-Konstruktion ist rund 53 m hoch und 15 m breit und besteht aus faserverstärktem Kunststoff.