Die japanische Großreederei Mitsui O.S.K. Lines lässt eine Reihe von neuen Schiffen ihrer Tochter MOL Drybulk Windantriebssysteme installieren. Betroffen sind die MPP- und Bulk-Flotten.
MOL gab in einem Statement bekannt, dass insgesamt sieben Frachter ein solches Upgrade bekommen.[ds_preview]
Vor wenigen Tagen hatte MOL ein positives Zwischenfazit für die Nutzung eines »Wind Challenger« auf der »Sofu Maru« gezogen. Eine Konsequenz ist nun, dass weitere Schiffe ausgerüstet werden.
Geplant sind die Windantriebssysteme offenbar auf Neubauten. Die Treibstoffersparnis und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch Wind Challenger würden von verschiedenen Bedingungen ab, wie z. B. dem Schiffstyp und der Fahrtroute abhängen, so die Japaner.
Die MOL Group will nun sieben Schiffe mit dem Hartsegelsystem Wind Challenger ausstatten, womit sich die Gesamtzahl der mit Windantriebssystemen ausgestatteten Schiffe auf 11 erhöhe.
Betroffen sind sechs neue Bulker, die einen Wind Challenger bekommen. Für drei der Frachter wurden bereits Bauverträge mit Oshima Shipbuilding unterzeichnet, »und die Vorbereitungen für die Bauverträge für die restlichen drei Schiffe laufen«.
Darüber hinaus hat MOL Drybulk beschlossen, zwei Ventfoils, eine faltbare und autonome Einheit für den windunterstützten Schiffsantrieb, die von EconoWind aus den Niederlanden hergestellt wird, auf einem seiner neuen Mehrzweckschiffe zu installieren. Es soll 2025 abgeliefert und im Rahmen einer Zeitcharter betrieben werden.
MOL nimmt auch Rotorsegel in den Fokus
Im Rahmen der »Environmental Vision 2.2« wollen die Japaner bis 2050 keine Treibhausgasemissionen mehr verursachen. Eine der wichtigsten Strategien zur Erreichung dieses Ziels ist die »Einführung sauberer Energie und weiterer energiesparender Technologien«, und die Gruppe plant, bis 2030 25 Schiffe mit der Wind Challenger und bis 2035 80 Schiffe in Dienst zu stellen.
Bei den sechs Bulkern wird erwartet, dass sie durch die Installation eines Segels den Treibstoffverbrauch und die Treibhausgasemissionen um durchschnittlich 7-16 % pro Jahr senken. Weiteres könnte folgen: »Wir erwägen auch die Installation von Rotorsail, einem von Anemoi Marine Technologies hergestellten Windantriebssystem, auf einigen dieser Schiffe«, teilte MOL mit. Es wird erwartet, dass der kombinierte Einsatz beider Technologien den Kraftstoffverbrauch und die Treibhausgasemissionen um durchschnittlich 15-28 % pro Jahr senken wird.
Welche Technik für welche Schiffe und Schiffsgröße? In der MPP-Branche wird in einigen Kontoren die Flottenmodernisierung mit strategischen Überlegungen geplant – oder eben hinausgeschoben. Beim Hamburger Makler Toepfer Transport beobachtet man nach wie vor eine große Nachfrage im Markt nach den »klassischen Arbeitspferden« in verschiedenen Konfigurationen. Die Analysten Yorck Niclas Prehm und Sabine Kilper gehen im HANSA-Podcast detailliert auf ihre Einschätzungen und Erwartungen ein. Sie sprechen von verschiedenen Schiffstypen und die Rahmen- und Investitionsbedingungen für Neubauten ein: