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Angesichts der Ratenentwicklung und -erwartung in der Containerschifffahrt werden weiter munter Schiffe ge- und verkauft. Auch deutsche Reeder beteiligen sich – auf beiden Seiten des Tisches.

Containerschiffe sind nach wie vor ein gern gehandeltes Gut. Während die einen ihre Flotte bereinigen oder modernisieren und vom guten Preisniveau profitieren wollen, greifen die anderen zu, um sich Transportkapazität oder Tonnage für den Chartermarkt zu sichern.[ds_preview]

Angesichts unsicherer Rahmenbedingungen und guter Auslastung gibt es große Nachfrage nach Charterschiffen – der Anteil an Abschlüssen mit Anlieferung zu immer späteren Zeitpunkten nimmt zu, wie der Branchendienst Alphaliner berichtet.

Das habe auch Folgen für den An- und Verkaufsmarkt. Demnach gab es in den letzten zwei Wochen durchaus einige Transaktionen zu beobachten. Und an einigen davon sind deutsche Reeder beteiligt.

Deutsche Containerschiffe wechseln den Besitzer

Vor wenigen Tagen war bereits bekannt geworden, dass MPCC, der in Oslo an der Börse gelistete Schiffseigner der Hamburger MPC Capital AG, zwei 3.500-TEU-Schiffe kauft – inklusive 36-monatiger Chartervereinbarungen.

Die in Bremen ansässige D. Oltmann Reederei hat sich Alphaliner zufolge das 7.831-TEU-Schiff »Seamax Norwalk« gesichert, ein Hyundai-7500-Typ, der vor 19 Jahren für die Conti Reederei in Korea als »Conti Boston« gebaut worden war und später unter anderem auch für den mittlerweile nicht mehr existierenden Carrier Hanjin fuhr. Zuletzt fuhr das Schiff in der Flotte der US-Reederei Seamax Capital Management in Maersk-Charter, von wo es D. Oltmann nun zu einem ungenannten Preis kauft. Die D.-Oltmann-Flotte umfasst damit nun zehn Containerschiffe mit Kapazitäten zwischen 3.600 und 10.000 TEU.

Als Verkäufer trat zuletzt die in Hamburg ansässige Reederei Okee Maritime in Erscheinung. Das 2016 gegründete Unternehmen gibt die »Okee Alicia«, ein klassischer Wenchong-1700-Typ, an den ehemals zur Essberger-Gruppe gehörenden Carrier United Africa Feeder Line (UAFL) ab. Das 2007 in China gebaute 1.732-TEU-Schiff soll in »UAFL Racer« umbenannt werden.

Unterdessen hat die in Elsfleth ansässige Reederei Horst Zeppenfeld ein Containerschiff an Element Shipmanagement aus Griechenland verkauft. Der 18 Jahre alte 1.341-TEU-Frachter »Algol« wird in »LM Ares« umbenannt und fährt aktuell in Charter von X-Press Feeder. Nach »Alioth«, »Mizar« »Merak« ist es das vierte und letzte Schiff der ursprünglich von Zeppenfeld bestellten Serie, das die Flotte der Reederei verlässt. Laut einem Alphaliner-Marktbericht zieht sich Zeppenfeld damit aus der Containerschifffahrt zurück. Auch auf der Unternehmenshomepage wird neben der »Algol« lediglich noch die »Tania« in der Flottenliste geführt. Dabei handelt es sich um einen 2014 in China gebauten Bulker mit vier 30-t-Kranen und 24.212 GT.