Die taiwanesische Containerlinienreederei Wan Hai hat zwei 7.000-TEU-Neubauten von China United Lines (CULines) erworben.
Die Schiffe wurden ursprünglich für CULines bei der ebenfalls chinesischen Werft Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding (SWS) gebaut.[ds_preview]
In einer Börsennotiz bestätigte Wan Hai jetzt, dass die beiden Schiffe gekauft werden. Man werde »176 bis 188 Mio. $« für die beiden Schiffe zahlen, heißt es seitens der Nummer 11 im Weltmarkt der Containerlinienreedereien.
CU Lines, eine staatliche chinesische Linienreederei mit Fokus auf Intra-Asien-Verkehre, hatte die Schiffe im Februar 2022 bestellt, nachdem sie im Zuge des Covid-19-Booms im Jahr 2021 erstmals in den Langstreckenverkehr eingestiegen war.
CULines gibt Neubauten ab
Im Juli 2023 zog sich der Carrier aus dem Langstreckenverkehr wieder zurück, nachdem sich der Markt wieder normalisierte. Seinerzeit kamen auch erste Zweifel bezüglich der Realisierung der 7.000-TEU-Neubauten auf. Im Markt wurde spekuliert, dass CULines die Schiffe verkaufen oder verchartern würde.
So sollte es dann auch kommen. Eines der Schiffe, die »Kota Tema«, ist seit April für zwei Jahre an die Pacific International Lines aus Singapur verchartert worden, der zweite Neubau durchläuft derzeit Seeerprobungen.
Der Neubaupreis wurde bei der Bestellung auf 82,5 Mio. $ pro Schiff geschätzt, was bedeutet. Das würde bedeuten, dass CULines nach dem Verkauf höchstens einen Gewinn von bis zu 11,5 Mio. $ für jedes Schiff erzielen könnte.
Wan Hai erklärte jetzt, dass es angesichts des erneuten Anstiegs der Frachtraten plane, seine Flotte zu erweitern. Im ersten Quartal 2024 stieg der Umsatz des Carriers im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8% auf 863,8 Mio. $. Dabei erzielte das taiwanesische Unternehmen einen Nettogewinn von 144,6 Mio. $ – nach einem Nettoverlust von 69,4 Mio. $ im ersten Quartal 2023.
Am 28. Mai, während der jüngsten Aktionärsversammlung von Wan Hai, hatte Generaldirektor Tommy Hsieh betont: »Wir haben Neubauten, sowohl große als auch Feederschiffe, die mit alternativen Energiequellen betrieben werden können, untersucht. Die Transpazifik-Dienste sind inzwischen unser größter Gewinnbringer, und wir wurden von anderen Betreibern eingeladen, uns an Vereinbarungen über die gemeinsame Nutzung von Schiffen im Asien-Europa-Verkehr zu beteiligen. Wir glauben jedoch, dass es zu spät ist, in diesem Jahr einen Europadienst zu starten.« (PL)