Im Februar 2025 soll die neue »Gemini Cooperation« starten. Noch aber stehen behördliche Genehmigungen aus, unter anderem für den wichtigen US-Markt.
Maersk, die Nr. 2 in der internationalen Containerschifffahrt, und die Hamburger Hapag-Lloyd machen ab Februar 2025 gemeinsame Sache. Beide verlassen ihre bisherigen Allianzen, um sich in der »Gemini Cooperation« zu verbünden. [ds_preview]
Wie üblich, müssen die Wettbewerbsbehörden in den betreffenden Ländern bzw. Regionen einer solchen Allianz zustimmen. Die Entscheidung der mächtigen US-Behörde FMC (Federal Maritime Commission) steht noch aus.
Mittlerweile drüngt die Zeit: Die Vereinbarung zwischen Maersk und Hapag-Lloyd soll planmäßig am 15. Juli, also in weniger als vier Wochen, offiziell in Kraft treten. Die FMC hat alle »interessierten Parteien« aufgefordert, Stellungnahmen abzugeben.
Gemini setzt auf »hub and spoke«
Hintergrund ist das von den beiden Linienreedereien geplante Hub-and-Spoke-Konzept. Die 26 interkontinentalen Containerdienste sollen nur noch eine ausgewählte Zahl von weltweit zwölf großen Häfen (Hubs) anlaufen, darunter in Deutschland Bremerhaven und Wilhelmshaven. Von dort aus sollen weitere Häfen, wie zum Beispiel Hamburg, mit 32 regionale Shuttle-Diensten mit kleineren Schiffen bedient werden.
Von diesem Prinzip, in der Luftfahrt lange schon gang und gäbe, versprechen sich die beiden Allianzpartner eine höhere Zuverlässigkeit und eine größere Effizienz, also auch geringere Kosten.
Die FMC will jetzt mögliche Einwände anderer Akteure prüfen, die Frist endete zu Beginn der Woche. Bleibt eine Reaktion der Behörde aus, hat »Gemini« grünes Licht.
Um die neue Vereinbarung in die Wege zu leiten, wird Hapag-Lloyd Ende Januar 2025 aus der »THEAlliance« mit ONE, HMM und Yang Ming ausscheiden, dann endet auch die »2M«-Allianz von Maersk mit MSC. Das neue Bündnis umfasst einen Flottenpool von rund 290 Schiffe mit einer kombinierten Kapazität von 3,4 Mio. TEU. Maersk stellt dabei 60% und Hapag-Lloyd 40% der Schiffe.
