Viceroy, Seaglider, Regent
Der Seaglider »Viceroy« von Regent soll 12 Personen mit bis zu 300 km/h befördern können. (© Regent)
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Hohe Geschwindigkeit, null Emissionen: Das versprechen die Seaglider der Firma Regent. Die japanische Reederei MOL zeigt bereits Interesse – neben vielen anderen.

Mitsui O.S.K. Lines (MOL) hat in den Entwickler eines neuartigen Transportmittels investiert, das den Küstenverkehr revolutionieren soll. [ds_preview]

Die Investition wurde durch MOL Switch getätigt, ein in den USA ansässiges Kapitalunternehmen der Reederei, das unter anderem in Start-ups für nachhaltige Antriebe investiert. Der neue Hoffnungsträger trägt den Namen Regent, hat seinen Sitz in Rhode Island und entwickelt ein Hybrid-Transportmittel – halb Fähre, halb Flugzeug.

Seaglider: Zwölf Passagiere, 300 km/h

Die sogenannten »Seaglider« sollen in der Lage sein, sowohl Passagiere als auch Fracht bis zu 300 km weit zu transportieren. Sie können vorhandene Hafenstrukturen nutzen und Batterien – Regent verspricht einen völlig emissionsfreien Betrieb.

Die Besonderheit der Gleiter: Sobald sie den Hafen verlassen und abheben, fliegen sie nur wenige Meter über dem Wasser. Dabei machen sie sich den Bodeneffekt zu Nutze, der direkt über der Oberfläche auftritt und ihnen zusätzlichen Auftrieb verleiht. Das soll es ihnen ermöglichen, mit nur wenig Energie und hoher Geschwindigkeit zu fliegen.

Modelle wie der »Viceroy« werden so zwölf Passagiere mit bis zu 300 km/h befördern können. Wie US-Medien berichteten, sitzen bei bei Seaglidern keine Piloten, sondern Kapitäne am Steuer. Obwohl sie fliegen, fallen sie laut Regent in die Zuständigkeit der US Coast Guard.

»Schritt nach vorn« für Regent

Die Partnerschaft mit MOL sei für Regent ein »bedeutender Schritt nach vorn«, äußerte sich CEO Billy Thalheimer. Er sieht großes Potenzial darin, die Seaglider in Japan einzusetzen. Der Kreis von Kunden und potenziellen Passagieren ist groß: 80% der Einwohner des Landes leben in Küstennähe und sind auf gute Infrastruktur angewiesen.

»Regents fortschrittliche Technologie und ihr Engangement für Nachhaltigkeit decken sich mit MOLs Mission, innovative Technik und Dienste einzusetzen, um den Umweltschutz voranzutreiben«, erklärte Tomoaki Ichida, CEO von MOL Switch, das strategische Investment.

Mehrere Investoren aus Japan

MOL ist für Regent nicht der erste Interessent aus Japan. Auch die H.I.S. Group, eines der größten Reisebüros des Landes, sowie Japan Airlines (JAL) und das Logistikunternehmen Yamato Holdings haben bereits investiert. Nach eigenen Angaben liegen Regent schon jetzt über 600 Aufträge im Wert von über 9 Mrd. $ vor. Die ersten bemannten Testflüge werden noch 2024 stattfinden, und Regent hofft, bald darauf die ersten Seaglider abzuliefern. 7ea58fb1f88741e08f6d6884266fbcfc