Die Neubau-Serie soll deutsche Charter-Tonnage ersetzen: In China ist die »NCL Vestland« vom Stapel gelaufen – das 1.400-TEU-Schiff mit Methanol-Antrieb gilt als Startschuss für die »grünen« Bestrebungen der Reederei North Sea Container Lines, die auch einen Neubau mit Ammoniak-Technologie umfasst.
Dabei ist NCL sogar ein wenig vor dem eigentlich selbst gesteckten Zeitplan. Eigentlich sollte die »NCL Vestland« erst im September vom Stapel laufen, nun hat sie bereits Ende Juni Wasser unterm Kiel.[ds_preview]
Das zweite Schiff des Programms, die »NCL Nordland« soll im Dezember folgen – ebenfalls mit Methanol-Antrieb. Das prestigeträchtigste Projekt, die »Yara Eyde« soll im Jahr 2026 folgen. Bei diesem Containerfrachter setzt NCL – zusammen mit seinen Partnern, dem norwegischen Düngemittelkonzern Yara und der belgischen CMB-Gruppe, auf einen Ammoniak-Antrieb. »Yara Eyde« soll im Shortsea-Verkehr mit Deutschland eingesetzt werden. Zuletzt gab es auch noch freie Kapazität. Yara ist dabei für die Versorgung mit Ammoniak zuständig. Der Konzern betreibt ein Netzwerk von Schiffen und 18 Ammoniak-Terminals bzw. Ammoniak-Produktionsstätten.
NCL fährt aktuell mit deutscher Charter-Tonnage
NCL gilt als einer der wichtigsten Carrier im Verkehr zwischen dem Kontinen und Westnorwegen. Die 1998 gegründete Reederei aus Haugesund betreibt derzeit eine Flotte von vier Schiffen mit Kapazitäten zwischen 860 und 950 TEU. Die Charterflotte mit Schiffen zwischen 18 und 22 Jahren Alter soll mittelfristig durch die Neubau-Serie ersetzt werden.
Die Charterschiffe haben einen deutschen Hintergrund: »NCL Averoy« und »NCL Salten« wurden beide auf der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde gebaut. Aktuell gehören sie den Reedereien Danz & Tietjens und Elbdeich. »NCL Ikornnes« und »NCL Makrell« stammen aus der Flotte der Reederei Jebsen.
Die künftige »Yara Eyde« wird über eine Stellplatzkapazität von 1.400 TEU und Eisklasse verfügen. Mit dem Bau wurde Qingdao Yangfan Shipbuilding in China beauftragt. Schiffseigner wird Delphis, der Containersparte von CMB.Tech. Betrieben wird es künftig von NCL Oslofjord AS, einem Joint Venture zwischen der North Sea Container Line und Yara Clean Ammonia.
»Yara Eyde« soll im Shortsea-Trade die Häfen Oslo, Porsgrunn, Hamburg und Bremerhaven verbinden. Allerdings sei denkbar, dass noch weitere Häfen am Kontinent wie zum Beispiel Rotterdam in den Fahrplan mitaufgenommen werden, wenn entsprechende Ladungskontrakte gezeichnet werden, heißt es seitens des Carriers. Die zu transportierenden Container mit Düngemitteln aus der Yara-Fabrik in Porsgrunn stellen demnach nur die Basisladung für den Dienst dar.