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Ein neuer Wasserstoff-Korridor über See soll zwischen Nord- und Südeuropa entstehen. Initiatoren sind die Unternehmen Yara Clean Ammonia und Cepsa.

Der norwegische Düngemittelkonzern Yara und das spanische Energieunternehmen Cepsa haben eine Allianz geschlossen, um Süd- und Nordeuropa mit sauberem Wasserstoff zu versorgen.[ds_preview]

Es soll der erste Meereskorridor für sauberen Wasserstoff zwischen den Häfen von Algeciras und Rotterdam werden. Die Partnerschaft sieht vor, dass Yara Clean Ammonia (YCA) Cepsa mit »sauberen« Ammoniakmengen beliefert, was dem Energieunternehmen einen Vorsprung bei der Einrichtung des Korridors für sauberen Wasserstoff verschaffen und die Initiative zur Versorgung von Industrie- und maritimen Kunden in Rotterdam und Mitteleuropa anführen soll, heißt es in einer Mitteilung.

Yara betreibt 15 Schiffe

YCA gehört zu Yara International, das seine größte Ammoniak- und Düngemittelfabrik in den Niederlanden hat. Der niederländische Standort befindet sich seit 1929 in Sluiskil am Kanal Gent-Terneuzen, einer wichtigen Wasserstraße, die in die Nordsee mündet und europäische Binnenflüsse und Eisenbahnen in ganz Europa verbindet. YCA betreibt eigenen Angaben zufolge ein Ammoniak-Netz mit 15 Schiffen und Zugang zu 18 Ammoniak-Terminals sowie zahlreichen Ammoniak-Produktions- und Verbrauchsstandorten weltweit.

»Diese Partnerschaft wird eine solide Grundlage für die Bemühungen der Industrie schaffen, sauberes Ammoniak und Wasserstoff für verschiedene nachgelagerte Anwendungen in Europa zu sichern und gleichzeitig die Ziele der sauberen Transformation zu erreichen. Wir freuen uns, Teil dieser gemeinsamen Initiative zu sein«, sagte Magnus Krogh Ankarstrand, Präsident von Yara Clean Ammonia.

Cepsa will auch das Netzwerk von Yara nutzen, um mit der Vermarktung von sauberem Wasserstoff und sauberem Ammoniak an Industriekunden und Kunden in der Schifffahrt in Rotterdam und Mitteleuropa beginnen zu können. »Die heutigen Vereinbarungen sind ein entscheidender Schritt für die langfristige Lebensfähigkeit des andalusischen ›Green Hydrogen Valley‹ und die Umsetzung des ersten maritimen Korridors für nachhaltige Kraftstoffe, der den Süden mit dem Norden Europas verbinden wird«, sagte Maarten Wetselaar, CEO von Cepsa.

Das »Green Hydrogen Valley« befindet sich in seinem Energiepark in San Roque, Cádiz, in der Nähe des Hafens von Algeciras. Eine neue »grüne« Ammoniakanlage wird mit einer jährlichen Produktionskapazität von bis zu 750.000 t errichtet.

Nach dem Transport kann das saubere Ammoniak wieder in Wasserstoff für den Vertrieb umgewandelt werden, wie es im Hafen von Rotterdam geschehen werde. Dort wird den Angaben zufolge ein Terminal gebaut wird, um diese Umwandlung durchzuführen und den sauberen Wasserstoff über Pipelines nach Deutschland, Belgien, Dänemark oder in die Niederlande zu leiten.