Sieben Monate lag die 126,2 m lange Megayacht »Octopus« für umfangreiche Überholungsarbeiten bei der Lloyd Werft in Bremerhaven. Jetzt konnten die Arbeiten abgeschlossen werden.

Nachdem die Yacht schon am Wochenende zuvor eine kurze Probefahrt absolvierte, verlies die »Octopus« am Donnerstagabend die Seestadt mit Kurs auf die norwegische Hafenstadt Kristiansand.[ds_preview]

Bei der Lloyd Werft war die Yacht, um die sich eine bis zu 60-köpfige Crew kümmert, vor allem wegen schiffsbautechnischer Arbeiten. Auch eine neue Lackierung wurde im Schwimmdock III aufgetragen, das hierfür extra mit einem Gerüst eingehaust wurde. Zudem standen auch Innenraumarbeiten an, über den genauen Umfang gibt es aber keine Angaben. Wie in diesem Geschäftsfeld üblich, gibt es hierzu eine Verschwiegenheitserklärung, die von der Werft unterzeichnet werden musste.

Gebaut wurde die Yacht 2003, nach einem Espen-Oeino-Entwurf, von der Kieler HDW-Werft im Auftrag für die Bremer Lürssen Werft für Paul Allen. Allen gehörte mit zu den Gründern von Microsoft. Nach dem Tod von Allen verkauften die Erben die Yacht an einen schwedischen Industriellen.

»Octopus« von Bremerhaven auf Kurs Nord

Über das Charterunternehmen Big Blue Expeditions steht die Yacht nun schon im zweiten Jahr für maximal 12 Passagiere zur Vermietung, dabei liegt der Preis für eine Woche bei rund 2,2 Mio. €, plus Spesen. Von Bremerhaven aus geht die Reise dann zunächst in Richtung Norden.

Im August kann die »Octopus« noch für eine Woche in Norwegen gebucht werden, zwei Wochen im September steht die Megayacht in Grönland auch noch zur Verfügung. Im nächsten Jahr wäre die Yacht noch im Januar und Februar 2025 in der Antarktis und im Sommer 2025 in Französisch-Polynesien für eine Charterung verfügbar, wie das Charterunternehmen kürzlich mitteilte.

Die »Octopus« verfügt unter anderem über zwei Tenderboote, die über eine große Heckpforte in eine Garage an Bord fahren können. Zu den Annehmlichkeiten gehört auch eine Lounge ganz unten im Schiff, deren Boden verglast ist und den Blick in die Tiefe freigibt. Paul Allen lies seinerzeit auch ein paar Besonderheiten in sein Schiff einbauten. So wurde die Yacht für luxuriöse Aufenthalte und auch für die Tiefseeforschung genutzt: Das Schiff kann monatelang auf See bleiben. Die eisverstärkte führte seinerzeit auch ein U-Boot mit, selbst zwei Hubschrauber haben Platz. Heute steht den Passagieren unter anderem ein Kino zur Verfügung, mehrere Bars, Friseursalon und Fitnessstudio, Bibliothek und Tauchcenter. Das Schwimmbad kann zur Disco umgebaut werden, in dem der verglaste Boden des Beckens hochfährt.       (CE)