Maersk, DOF, MSS
© Maersk
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Mit der DOF Group hat Maersk einen Käufer für das Tochterunternehmen Maersk Supply Service (MSS) gefunden. Gleichzeitig baut die dänische Reedereigruppe ihre Präsenz in der Offshore-Windenergie aus.

Die norwegische Versorgungsreederei DOF erwirbt alle Anteile von MSS, dessen derzeitiger Wert auf 1,112 Mrd. $ geschätzt wird.[ds_preview]

Künftig werden die Schiffe beider Versorger unter dem Namen von DOF fahren, die dafür ein neues Tochterunternehmen – DOF Offshore Holding Denmark – gegründet hat. Daran wiederum hält die Maersk Supply Service Holding einen Anteil von 25%. Das Unternehmen ist bereits jetzt als einer der größten Ölversorger an der norwegischen Börse mit einem Wert von 2,3 Mrd. $ notiert.

Maersk Supply Services geht an DOF

Zum Zeitpunkt des Verkaufs an DOF besteht die Flotte von MSS aus 22 Schiffen, darunter acht Construction Support Vessels (CSV), 13 Ankerziehschlepper (Anchor Handling Tug Supply, AHTS) sowie ein Kabelverlegungsschiff. DOF vergrößert damit die eigene Flotte auf 65 Schiffe – 78, wenn man aktuelle Charterverträge einbezieht – und verjüngt sich von 11,7 auf 10,7 Jahre. Insgesamt werden 5.400 Mitarbeiter für das gemeinsame Unternehmen tätig sein, das aus dem Verkauf hervorgeht.

Kombination gemeinsamer Stärken

Mons Aase, CEO der DOF Group, blickt optimistisch in die Zukunft. Indem man die »Stärken und Jahrzehnte der Erfahrung von DOF und Maersk Supply Service« kombiniere, werde sich der Service für Kunden noch einmal deutlich verbessern. »Ich freue mich darauf, die DOF Group mit neuen und alten Kollegen weiter voranzubringen«, so Aase. Kerngeschäft bleibt die Versorgung von Öl- und Gasförderplattformen, doch auch in der Windkraft will DOF aktiv sein.

Bei MSS äußerte man sich ebenfalls durchweg positiv über die künftige Zusammenarbeit. »Mit der Kombination unserer talentierten Angestellten, der modernen Flotte und der geografischen Reichweite wird einen führenden Offshore-Service-Versorger erschaffen«, äußerte sich Christian Ingerslev, seit Mai letzten Jahres CEO von MSS.

Maersk setzt auf Offshore-Windkraft

Für Maersk bedeutet die Übernahme von MSS durch DOF eine langfristige Lösung. Die Reederei hatte bereits seit längerem vor, sich aus der Öl- und Gasplattformversorgung zurückzuziehen und suchte nach einem Käufer für MSS.

Zeitgleich mit dem Rückzug aus dem einen Geschäft konzentriert sich Maersk jedoch auf ein anderes. Windkraft soll zukünftig ein wichtiger Markt für die dänische Reederei werden – vertreten durch Maersk Offshore Wind, eine Ausgründung von MSS, die bei Maersk verbleibt. Die Neuausrichtung in diesem Sektor zeichnete sich bereits ab.

»Wir etablieren Maersk Offshore Wind als unabhängiges Unternehmen, um unsere Offshore-Expertise aus mehreren Jahrzehnten zu nutzen und den Ausbau der Offshore-Windindustrie voranzutreiben«, so Maersk-Chief Financial Officer Martin Larsen. Die Industrie biete großes Potenzial: In der EU und den USA soll Offshore-Wind bis 2030 insgesamt 90 GW liefern, bis 2050 liegt das Ziel bei 400 GW – das entspräche fast 27.000 Windturbinen mit je 15 MW an Leistung.

Neue Installationsschiffe sollen 30% schneller sein

Michael Reimer Mortensen, vormals Chief Commercial Officer bei MSS, wird als neuer Geschäftsführer bei Maersk Offshore Wind eingesetzt. Das neue Unternehmen werde »weltweit« operieren und »wichtige Infrastruktur-Bedürfnisse« erfüllen, so Mortensen.

Eigens zu diesem Zweck entworfene Schiffe, die als Wind Installation Vessel (Maersk WIV) vorgestellt wurden, sollen künftig dazu beitragen, die Ausbauziele in der Windkraft zu erreichen – und das 30% schneller als herkömmliche Versorgungsschiffe, wie Maersk Offshore Wind verspricht. Das erste Schiff dieser Art soll 2025 abgeliefert werden.

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