Rotterdam, Wasserstoff, Container, Umschlag
© Hafenbetrieb Rotterdam / Danny Cornelissen

Der Umschlag in Rotterdam ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben. 220,0 Mio. t entsprechen einem Minus von lediglich 0,3%.

Einbußen gab es bei Massengütern wie Kohle und Rohöl, dagegen sei der Umschlag von Eisenerz und Schrott, sonstigem trockenen Massengut, Mineralölprodukten und Containern angestiegen, teilte die Hafenbehörde in Rotterdam mit.[ds_preview]

Der Containerumschlag stieg sogar um um 4,2% (in Tonnage) und um 2,2% auf auf 6,8 Mio. TEU, was auf eine steigende Konsumnachfrage und eine frühe Hochsaison zurückzuführen ist, da die Importeure ihre Produkte aufgrund längerer Fahrtzeiten und schwankender Fahrpläne früher als üblich bestellt hätten, heißt es.

Der RoRo-Verkehr ging aufgrund der schwachen britischen Wirtschaft um 4,1 % auf 12,8 Mio. t zurück. Das Segment der sonstigen Stückgüter sank um 10,5 % auf 3,1 Mio. t. Dies sei auf die Containerisierung des Stückguts und die Verlagerung verschiedener Frachtpakete in andere Häfen zurückzuführen.

Rotterdam verbucht »solides Finanzergebnis«

Unter dem Strich hat die Port of Rotterdam Authority ein solides Finanzergebnis erzielt. Die Einnahmen, vor allem aus Seehafengebühren sowie Miet- und Pachteinkünfte, stiegen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 23 Mio. € auf 439,6 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen nahm um 9,7 Mio. € auf 291,7 Mio. € zu. Der Gewinn lag bei 148,2 Mio. €.

Die Bruttoinvestitionen im ersten Halbjahr 2024 beliefen sich auf 164,4 Mio. €, einschließlich Kapitaleinlagen in Beteiligungen (erstes Halbjahr 2023: 135,7 Mio. €). Die wichtigste Investition in der ersten Hälfte des Jahres 2024 ist die Verbreiterung des Yangtzekanals (15,8 Mio. €).

Auf dem Weg zur Enegiewende werden in Europas größtem Hafen derzeit eine Wasserstoffpipeline gelegt, das CO2-Transport- und -Speicherprojekt Porthos umgesetzt, und eine 200-MW-Wasserstoffanlage von Shell gebaut. Zugleich gibt es aber auch Gegenwind. So wurde kürzlich bekannt gegeben, dass sich der Bau des Delta Rhine Corridors, zu dem auch die Wasserstoffpipeline zu anderen niederländischen und deutschen Industrieclustern gehört, um vier Jahre verzögern wird.

Hohe Netzanschlusskosten, hohe Strompreise und hinderliche Vorschriften würden die Umsetzung der Energiewende behindern, heißt es.

Für das gesamte Jahr wird ein leichter Anstieg des Umschlagvolumens erwartet. Erstes Anzeichen hierfür ist das steigende Containeraufkommen. Darüber hinaus wurden die Lagerbestände in anderen Segmenten abgebaut, und die europäische Industrieproduktion scheint sich aufgrund der niedrigeren Energiepreise vorsichtig zu beleben.

Die Energie- und Ressourcenumstellung ist derzeit die größte Herausforderung für die europäischen Häfen, betont Hafenchef Boudewijn Siemons. »Die europäische Wirtschaft hat nur dann eine Zukunft, wenn die Energie- und Ressourcenwende gelingt. Wir müssen daher stärker aus einer grenzüberschreitenden Perspektive denken und handeln.«