Ein Bulker, der am Elbehafen in Brunsbüttel ankerte, hat unbehandelte Schiffsabwässer in die Nordsee eingeleitet.

Mehrere Hundert Liter Abwasser gelangten ins Meer. Die Wasserschutzpolizei leitete ein Verfahren ein.[ds_preview]

Wasserschutzpolizei Brunsbüttel kontrollierte Bulker

Am Freitag kontrollierten Beamte des Wasserschutzpolizeireviers Brunsbüttel einen Bulker im Elbehafen und stellten Verstoß gegen MARPOL fest, dem internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe. Der Frachter kam aus dem peruanischen Matarani und war mit Zink- und Kupfererz beladen.

Bei der Kontrolle der Abwasserbehandlungsanlage stellte sich heraus, dass der Lüfter aufgrund technischer Probleme dauerhaft abgebaut worden war. Der Zustand der Abwasserprobe wies darauf hin, dass die Anlage nicht funktionierte. Wie die Polizei mitteilte, enthielt die Flüssigdosieranlage, die zum Desinfizieren der geklärten Abwässer zum Einsatz kam, ein Chlorgemisch, das vermutlich »lagerungs- und altersbedingt seine Wirkung verloren hatte«. Man konnte weder im Abwasser noch in der reinen Chlorlösung noch Chlor nachweisen.

550 l ungeklärtes Abwasser

Wie die Ermittlungen zeigten, gelangten vom Schiff über einen Zeitraum von 58 Stunden insgesamt 550 l an ungeklärtem Abwasser in die Nordsee. Vor dem Einlaufen in die Elbe wurden die »(nicht) aufbereiteten« Abwässer im zugelassenen Abwassertank gesammelt. Die Polizei Brunsbüttel leitete gegen den Kapitän sowie den Chefingenieur des nicht namentlich genannten Schiffs ein Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit ein. Außerdem nahmen sie eine Sicherheitsleistung in Höhe von je 2.103,50 €.